Beim "Tatort" bleibt man weiterhin experimentierfreudig. Nachdem man sich beim SWR kürzlich an einem Impro-"Tatort" versucht hat, enstand in der Schweiz gerade ein Echtzeit-"Tatort": Der gesamte 90-minütige Film wurde in einer einzigen Kameraeinstellung gedreht, kommt also ähnlich wie der Film "Victoria" ohne einen einzigen Schnitt aus.
Vier Mal wurde der Film "Alte Männer sterben nicht" am 11., 13., 15. und 16. Juli im KKL in Luzern aufgenommen, zwei Mal auf hochdeutsch, zwei Mal auf Schweizer-Deutsch. Im Zentrum der Handlung steht ein Benefizkonzert, das im KKL stattfindet: Zahlreiche Gäste aus der Welt der Schönen, Reichen und Berühmten strömen herbei. Limousinen fahren vor, Abendkleider schimmern im Glanz der Scheinwerfer, Fotoapparate blitzen: Der schwerreiche Unternehmer und Mäzen Walter Loving (Hans Hollmann) veranstaltet ein Benefizkonzert des argentinischen Jewish Chamber Orchestra. Mit ergreifender klassischer Musik soll den Opfern des Holocaust gedacht werden – hat doch Walter Loving einst selber als Fluchthelfer Juden das Leben gerettet. Doch ist der Patriarch wirklich der Gutmensch, den alle in ihm sehen?
Das Drehbuch zu "Tatort – Alte Männer sterben nicht" (AT) stammt von Dani Levy, der gemeinsam mit den Autoren Stefan Brunner und Lorenz Langenegger daran gearbeitet hat. Levy hat auch bereits den Schweizer "Tatort: Schmutziger Donnerstag" inszeniert. Vor der Kamera stehen neben Delia Mayer und Stefan Gubser unter anderen der renommierte Theaterschauspieler Hans Hollmann, Andri Schenardi, Heidi Maria Glössner, Sibylle Canonica, Teresa Harder und Uygar Tamer. Produziert wird der "Tatort – Alte Männer sterben nicht" erneut von Hugofilm. Zu sehen geben soll es ihn 2018.