Nur noch bis zum Ende der Saison läuft der Vertrag von RTL mit der Formel 1 - ob der Kölner Sender auch darüber hinaus die Motorsport-Königsklasse im Programm haben wird, ist aktuell noch völlig unklar. Die Konkurrenz wird nämlich größer: Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Donnerstag berichtet, verhandelt derzeit auch die ARD über den Erwerb der Übertragungsrechte.
Dort gibt man sich bislang allerdings zurückhaltend. "Zu laufenden Ausschreibungsverfahren äußern wir uns grundsätzlich nicht", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, der im Falle eines Zuschlags dem SWR die Verantwortung übertragen möchte. Auf Rückenwind kann Balkausky aber momentan offenbar noch nicht hoffen: Nach "FAZ"-Informationen sollen sich die Intendanten bislang nämlich gegen die Formel 1 aussprechen.
Die Zeitung bringt darüber hinaus ins Spiel, dass die ARD im Falle eines Rechte-Erwerbs die DTM an RTL abgeben könnte - das wäre aus Sicht des Privatsenders allerdings nur ein schwacher Trost, genießt die DTM beim Fernsehpublikum doch einen weitaus geringeren Stellenwert. Zum Vergleich: Die DTM-Übertragungen verzeichneten im Ersten in diesem Jahr bislang etwa eine Million Zuschauer, die Formel 1 wollten dagegen zuletzt weit mehr als vier Millionen sehen.
Und dann ist da ja auch noch das Pay-TV, dem der neue Formel-1-Chef John Malone in Zukunft gerne mehr Exklusivität einräumen möchte. Zuletzt sprach er sich für ein 30:70-Modell aus: Highlight-Rennen wie etwa das Finale oder das Stadtrennen aus Monaco sowie der Heim-GP des jeweiligen Landes könnten künftig im Free-TV laufen, alle anderen Rennen dagegen nur noch im Pay-TV. Das wiederum käme Sky oder anderen Interessenten wie DAZN entgegen. Eine Entscheidung über die Rechte soll wohl Ende August oder Anfang September fallen.