Ende April haben ARD, ZDF, RTL und ProSiebenSat.1 angekündigt, wie das TV-Duell zur Bundestagswahl in diesem Jahr konkret ablaufen soll. Demnach gibt es zwei 45-minütig Teile, die von jeweils zwei Moderatoren begleitet werden (DWDL.de berichtete). Befragt werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz - also wohl nur die zwei Personen, die tatsächlich auch die Chance auf das Kanzleramt haben. Grüne, Linke und FDP wollen das nicht hinnehmen und haben sich nun in einem Offenen Brief an die TV-Sender gewandt.
Darin monieren sie, dass sie nicht auch eingeladen sind, um mit Merkel und Schulz zu diskutieren. Die Parteien fordern, ebenfalls am Kanzlerduell teilnehmen zu können. Konkret heißt es in dem Brief, dass alle Parteien, "die eine Chance auf den Einzug in den Bundestag haben" teilnehmen sollten - Grüne, FDP und Linke schließen damit auch die AfD mit ein. In seiner jetzigen Form würden die Sender mit dem Duell die Demokratie beschädigen, kritisiert die Opposition.
"Wenn nur die Regierenden diese Arena und Aufmerksamkeit bekommen, dann schadet das nicht nur dem politischen Diskurs an sich, sondern auch dem Ansehen der Medien", heißt es in dem Brief weiter. Sat.1 hatte vor wenigen Wochen angekündigt, die Oppositionsparteien zu einem Duell vor dem Duell einladen zu wollen. Darin sollen dann Grüne, FDP, Linke und AfD diskutieren (DWDL.de berichtete).