Die Deutsche Welle hat am Sonntag die Freilassung ihres in der Demokratischen Republik Kongo inhaftierten Korrespondenten Antéditeste Niragira gefordert. Niragira sitzt bereits seit dem vergangenen Mittwoch in Haft, nachdem er bei Dreharbeiten in einem Flüchtlingslager von Mitarbeitern des kongolesischen Nachrichtendienstes verhaftet und in ein Gefängnis in Uvira gebracht wurde.
Zwar konnte ein Anwalt, den der deutsche Auslandssender beauftragt hatte, sich von der Unversehrtheit des Korrespondenten überzeugen. Die Behörden des Landes verweisen nach Angaben der DW allerdings bisher jegliche Information über den gegen Niragira erhobenen Vorwurf der Spionage. "Der Vorwurf, unserer Korrespondent habe spionieren wollen, ist ungeheuerlich und entbehrt jeder Grundlage", erklärt DW-Sprecher Christoph Jumpelt am Sonntag. "Wir verlangen von den zuständigen Stellen in der DR Kongo, dass sie Antéditeste Niragira unverzüglich auf freien Fuß setzen und ihm die sichere Ausreise nach Burundi ermöglichen."
Antéditeste Niragira wollte nach Angaben der Deutschen Welle in dem Flüchtlingslager nahe des Ortes Kavimvira über die desolaten Bedingungen berichten, unter denen burundische Flüchtlinge dort leben. Zuletzt hatte er sich am vergangenen Mittwoch, 17. Mai, gegen 12:00 Uhr Ortszeit vom burundisch-kongolesischen Grenzübergang Gatumba bei seiner Ehefrau gemeldet. Seit Bekanntwerden seines Verschwindens bemühe man sich auf allen Kanälen um eine sofortige Freilassung seines Korrespondenten, heißt es am Sonntag aus Bonn.