"Dancing Stars" ist das österreichische Pendant zu "Let's Dance" - nur dass es bei unseren Nachbarn beim ORF und damit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen ist. Derzeit läuft bereits die elfte Staffel: Noch immer erzielt die Show gute Quoten bei Jung und Alt, ein mögliches Ende ist nicht abzusehen. Nun macht aber ein Kandidat Schlagzeilen, der schon 2011 an der Show teilgenommen hat. Mike Galeli kam damals bis ins Finale und erreichte dort den dritten Platz.
In der vergangenen Woche war der österreichisch-türkische Schauspieler im ORF-Frühstücksfernsehen zu sehen und hat noch einmal über seine "Dancing Stars"-Zeit gesprochen. Als "Guten Morgen Österreich"-Moderatorin Eva Pölzl ihn fragt, warum er so gut tanzen könne, antwortet Galeli, dass er sich das auch immer gefragt habe. "Es gab auch einen Deal mit dem ORF, dass ich immer weiter komme", so der Schauspieler.
Pölzl fragt daraufhin sichtlich erheitert, welchen Deal man da machen könne. Und Galeli antwortet recht freimütig: "Wenn du gute Verträge hast…". So habe er mit dem ORF ausgehandelt, dass er für einige Wochen weiterkomme und man danach auch gemeinsam Filme drehen werde. "Das hat alles gut geklappt und ich hab danach auch drei Filme mit dem ORF gedreht", so Galeli.
Die Aussagen sind deshalb heikel, weil wie bei "Let's Dance" auch bei "Dancing Stars" eine Jury und die Zuschauer darüber entscheiden, welche Teilnehmer in die nächste Runde kommen. Würde der ORF einzelnen Kandidaten das Weiterkommen vertraglich zusichern, wäre das ein sehr offensichtlicher Betrug an den Zuschauern, die Geld für ihre Anrufe zahlen.
Beim ORF ist man nach den Aussagen des Schauspielers spürbar verstimmt. Auf DWDL.de-Nachfrage weist der Sender die Anschuldigungen scharf zurück. Ein Sendersprecher erklärt: "Es gab und gibt bei der seit elf Staffeln im ORF laufenden Show 'Dancing Stars' keinerlei Absprachen mit den prominenten Teilnehmern bezüglich der Dauer ihres Verbleibs in der Show. Dies galt selbstverständlich auch für Mike Galeli. Die Entscheidung, wer die Show verlassen muss, treffen ausschließlich Jury und Publikum beim gemeinsamen Voting, das jede Woche von einem Notar live überwacht und bestätigt wird."
ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm verweist auf Anfrage noch einmal auf die Bestimmungen der BBC, die der Sender als Lizenzgeber dem ORF vorgebe. "Dancing Stars" ist eine Adaption des britischen "Strictly Come Dancing". Man werde den Teufel tun, das Jury- und Publikumsvoting zu umgehen, so Böhm. Galeli habe sich sehr missverständlich ausgedrückt, ist man beim ORF sicher. So habe man dem damals in der Türkei lebenden Schauspieler nur angeboten, während der mehrwöchigen Tanzproben und Drehs, zu denen er in Wien war, auch über mögliche Engagements in österreichischen Filmen und Serien zu sprechen - dazu sei es dann auch gekommen, so Böhm. Galeli spielte im Anschluss an "Dancing Stars" unter anderem in den Filmen "Alles außer Liebe" und "Ein Sommer in Kroatien" mit.