Auch wenn die Sender gerne wieder zwei TV-Duelle haben würden: In diesem Jahr ist erneut nur eine einzige Sendung geplant, die im Ersten, im ZDF, bei RTL und in Sat.1 gesendet werden soll. Damit Martin Schulz und Angela Merkel aber nicht wie in der Vergangenheit gleich vier Moderatoren gegenüber stellen, wurde zumindest am Konzept ein wenig geschraubt: Die Sender bilden zwei Duos, die sich zur Mitte der Sendung auswechseln. Sandra Maischberger soll für die ARD an der Seite von Sat.1-Mann Claus Strunz stehen, während das ZDF Maybrit Illner gemeinsam mit Peter Kloeppel von RTL ins Rennen schickt.
In der Regierung ist man von diesem neuen Vorhaben offenbar nur wenig angetan. Regierungssprecher Steffen Seibert bezeichnete das Vorgehen nach Angaben des "Spiegels" als "sehr befremdlich, weil es mit uns noch kein Gespräch über Ablauf, Modalitäten und Bedingungen des TV-Duells gegeben hat". Mitnichten gebe es ein geeinigtes Ergebnis, kritisiert Seibert und verweist darauf, dass "das seit 2002 übliche und bewährte Verfahren, die Rahmenbedingungen mit allen beteiligten gemeinsam zu besprechen", in diesem Jahr von den Sendern nicht eingehalten worden sei. Den veränderten Ablauf betrachtet Seibert jedenfalls "lediglich als ihre Vorschläge [...], nicht aber als mit uns geeinigtes Ergebnis", ließ er die Sender wissen. Im Juni wollen sich die Politvertreter nach "Spiegel"-Angaben gemeinsam mit den Sendern auf einen verbindlichen Ablaufplan einigen.
Innerhalb des politischen Berlins sorgt unterdessen auch der Umstand, dass seitens Angela Merkel der Regierungssprecher sowie Eva Christiansen, eine leitende Mitarbeiterin des Bundeskanzleramtes, sich um die Aushandeln der Details kümmern sollen. "Die CDU-Vorsitzende setzt die Ressourcen des Kanzleramtes hemmungslos für den Wahlkampf ein", wirft SPD-Generalsekretärin der politischen Konkurrenz im "Spiegel" vor. Schon kurz nachdem die großen Sender das TV-Duell ankündigten, appellierte SPD-Wahlkampfleiter Markus Engels daran, "primär die Parteien miteinander verhandeln" zu lassen und nicht etwa die SPD-Zentrale mit dem Bundeskanzler- und Bundespresseamt, heißt es im "Spiegel".