Premiere habe seine Pläne zum Einstieg ins frei empfangbare Fernsehen begraben, berichtete die „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ am Freitag. Unternehmenschef Georg Kofler hatte diese Option im vergangenen August ins Spiel gebracht, nachdem Premiere auch die Free-TV-Rechte für die Fußball-Champions-League erworben hatte.
Das wirtschaftliche Wagnis sei nach dem Verlust der Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga dem TV-Konzern offenbar zu groß, berichtete die Zeitung. Stattdessen prüfe Premiere derzeit verschiedene Optionen, die Champions-League-Rechte für das freie Fernsehen weiterzuverkaufen und selbst nur die Rechte für das Bezahlfernsehen auszuwerten. Dabei gibt es laut FAZ Gespräche mit dem bisherigen Champions-League-Sender SAT.1 und dem Sportsender DSF, den Premiere im vergangenen Jahr bereits ohne Erfolg übernehmen wollte.
Eine weitere Alternative für Premiere, die etwa 60 Millionen Euro teuren Free-TV-Rechte loszuwerden, ist eine Rückgabe der Rechte an den europäischen Fußball-Dachverband UEFA.
Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Premiere-Chef Kofler inzwischen, die Free-TV-Pläne seien „noch nicht vom Tisch“. Das Unternehmen halte sich weiter alle Optionen offen. Eine Entscheidung solle in den kommenden Wochen in aller Ruhe getroffen werden.