Kurz nachdem die RTL Group ihre Geschäftszahlen für das erste Quartal 2017 veröffentlicht hatte, folgte auch schon die Konzernmutter Bertelsmann. Die Gütersloher konnten ihren Umsatz nahezu stabil halten: Von 3,95 Milliarden Euro im Vorjahresquartal ging es lediglich auf 3,94 Milliarden hinab. Und während das Operating EBITDA im gleichen Zeitraum von 500 auf 482 Millionen Euro sank, kletterte das Konzernergebnis von 185 auf nun 198 Millionen Euro.
Ähnlich wie die RTL Group betont man auch bei Bertelsmann, dass das sonst so starke Ostergeschäft nicht im ersten Quartal aufgeführt sei und sich auf das zweite Quartal verschiebe. Die RTL Group wies für die ersten drei Monate des Jahres ja schon einen Umsatz- und Gewinnrückgang aus (DWDL.de berichtete). Dafür verantwortlich sei unter anderem das vorläufige Aus der US-Castingshow "American Idol", heißt es nun auch noch einmal von Bertelsmann. Darüber hinaus verweist der Konzern auf "Anlaufverluste für Digital- und Neugeschäfte", unter anderem für neue Kunden von Arvato.
Neben der etwas schwächeren Performance der RTL Group punktete Bertelsmann in anderen Bereichen: So verzeichne Penguin Random House eine starke Bestsellerperformance, Anfang des Jahres sicherte sich der Verlag außerdem die weltweiten Rechte an zwei Büchern von Michelle und Barack Obama. Gruner + Jahr steigerte seine Digitalerlöse in Deutschland um 38 Prozent auf 43 Millionen Euro, auch bei der RTL Group gab es ein spürbares Wachstum im Digitalbereich. Zudem weist die Musiktochter BMG ein zweistelliges Umsatzwachstum auf.
Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, sagt: "Wir sind mit dem zweithöchsten operativen Ergebnis in der Bertelsmann-Historie und einem deutlich höheren Konzernergebnis erfolgreich in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Dies zeigt, dass wir mit der Umsetzung unserer Strategie und unserer neuen Konzernstruktur auf einem guten Weg sind. Für das Gesamtjahr 2017 sind wir zuversichtlich, unsere Ziele zu erreichen." Finanzvorstand Bernd Hirsch bescheinigt dem Unternehmen eine "solide Finanzlage", so habe man das Eigenkapital auf mehr als zehn Milliarden Euro erhöht. "Für das Gesamtjahr rechnen wir unverändert mit einem höheren Umsatz, einer weiterhin hohen operativen Profitabilität sowie einem Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro."