Am Sonntag hat Peter Harry Carstensen, der sieben Jahre lang Ministerpräsident in Schleswig-Holstein war, der ARD ein Interview zu den ersten Prognosen der Landtagswahl gegeben. In der Bauchbinde war allerdings von "Carsten Harry Petersen" die Rede - diesen Eindruck vermittelte jedenfalls ein Foto, das sich vor allem auf Twitter rasch verbreitete. Tatsächlich aber handelte es sich dabei um einen gefälschten Screenshot, den ein User des sozialen Netzwerks veröffentlichte.
Eine kleine Sache, sollte man meinen - wären da nicht mehrere Redaktionen gewesen, die den vermeintlichen Fauxpas aufgriffen und, wie etwa "Münchner Merkur", zur "peinlichen Panne" machten. Auch die "Hamburger Morgenpost", der "Express" und "Der Westen" sprangen auf den Zug auf und machten sich offenbar ungeprüft lustig über den "Bauchbinden-Bock", der in Wahrheit keiner war. Ein Schnellschuss, für den sich etwa der "Merkur" inzwischen bei seinen Lesern entschuldigte.
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In Wirklichkeit wurde in der ARD-Wahlsendung der Name des ehemaligen Ministerpräsidenten korrekt eingeblendet, wie die ARD noch am Abend klarstellte. Eine andere Panne war dagegen kein Fake: Als Moderator Jörg Schönenborn über ein Stimmungsbild sprach, wen die Franzosen für den besseren Präsidenten halten, versah der Sender die Grafik mit der falschen Überschrift - darin war nämlich nicht von Frankreich die Rede, sondern von Schleswig-Holstein. Dort standen Emmanuel Macron und Marine Le Pen allerdings nachweislich dann doch nicht zur Wahl.