Alice Weidel wird für die AfD als Spitzenkandidatin in den Bundestagswahlkampf gehen. Auf dem jüngsten Parteitag der AfD sagte sie unter anderem, dass die politische Korrektheit auf den "Müllhaufen der Geschichte" gehöre. Christian Ehring nahm das direkt zum Anlass, um Weidel in "extra 3" als "Nazi-Schlampe" zu bezeichnen - natürlich auch mit Verweis auf ihre Aussage. Das wollte sich die Politikerin aber nicht bieten lassen, Anfang der Woche hieß es, man prüfe eine Klage gegen Ehring (DWDL.de berichtete).

Nun hat die AfD offenbar versucht, eine Unterlassungserklärung vom zuständigen NDR zu bekommen, das berichtet die dpa. Man habe das Unterlassungsbegehren aber abgelehnt, teilte der Sender der Nachrichtenagentur mit. Der Sender argumentiert, Ehring habe sich konkret auf Weidels Aussage bezogen. "Mit seiner satirischen Überspitzung zeigt er die Konsequenzen dieser Forderung, dass nämlich ohne politische Korrektheit die Beschimpfung von Menschen wieder salonfähig werden könnte."

Es sei nicht die Absicht von Moderator oder Redaktion gewesen, Weidel persönlich zu beleidigen. "Aber ihrer öffentlich geäußerten Polemik darf aus Sicht des NDR Satire ihrerseits zugespitzt entgegentreten." Weidel steht derzeit außerdem in der Kritik, weil sie einige Medien beschuldigt, ihre Homosexualität öffentlich auszuschlachten. Sie selbst habe das nie zum Thema machen wollen. Wie eine Recherche der Kollegen von Übermedien.de ergeben hat, war es aber sehr wohl Weidel, die ihre Beziehung zu einer Frau zuerst öffentlich machte.