Anfang des Jahres waren viele deutsche Sportfans in Sorge: Werden die Sender von Discovery bald tatsächlich nicht mehr via Sky zu sehen sein? Das hätte vor allem die Eurosport-Zuschauer hart getroffen. Am Ende einigten sich beide Konzerne doch noch in letzter Sekunde, Discovery knickte damals ein und wollte wohl doch nicht auf die vielen Sky-Zuschauer verzichten. Nun droht dem Unternehmen allerdings der nächste Ärger: Der internationale Medienkonzern M7 droht mit einer Abschaltung der Discovery-Sender in seinen Märkten. Davon betroffen wären neben den Eurosport-Kanälen auch TLC, DMAX und der Discovery Channel selbst.
Grund für die neuerliche Auseinandersetzung: Auch zwischen Discovery und der M7 Group finden derzeit Gespräche über eine Vertragsverlängerung statt. Und ähnlich wie in Deutschland bei Sky will Discovery wohl bessere Konditionen herausschlagen - und argumentiert hier wie da mit gestiegenen Investitionskosten - vor allem für die Olympischen Spiele und die Teilrechte der Fußball Bundesliga hatte der Konzern tief in die Tasche gegriffen.
M7 ist aber ganz offenbar nicht dazu bereit, auf die Wünsche von Discovery einzugehen. CEO Hans Troelstra erklärt gegenüber dem britischen Medienportal "Broadband TV News", dass Discovery ungefähr das Doppelte verlange, was man heute schon bezahle, um die Sender in den verschiedenen Pay-TV-Angeboten zu listen. "Diese Beträge sind nicht angemessen, vor allem unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Leistung dieser Kanäle in ihren Märkten."
Sollte sich keine Lösung in dem Streit finden, werden die Discovery-Sender noch Ende dieses Monats aus den M7-Angeboten genommen, warnt Troelstra. Auch im Januar ging es mit Sky um wenige Tage, in denen Entscheidungen getroffen werden mussten. Letztendlich kam man zu einem Ergebnis. In Richtung Discovery warnt M7-Chef Troelstra schon einmal, dass man auch ohne deren Sender gut aufgestellt sei. Andere Sender aus ähnliches Genres würden keine so hohen Preiserhöhungen fordern. Darüber hinaus könne man bei einem Aus der Discovery-Sender andere, neue Kanäle aufnehmen.
Die M7 Group betreibt Pay-TV-Plattformen in verschiedenen Ländern, darunter unter anderem in den Benelux-Ländern, Tschechien, Slowakei und Österreich. In Deutschland agiert die Tochter M7 Deutschland, die etliche Kabelnetzbetreiber mit Programmen versorgt, darunter unter anderem auch Tele Columbus, Primacom und NetCologne. Sollten die Sender tatsächlich von den M7-Plattformen verschwinden, wären also wohl auch deutsche Kunden betroffen. Ein Unternehmenssprecher wollte sich am Mittwoch allerdings nicht weiter zu den laufenden Verhandlungen mit Discovery äußern.