Drei Jahrzehnte lang arbeitete Kai Diekmann für den Axel-Springer-Verlag, alleine die Hälfte dieser Zeit war er Chefredakteur der "Bild"-Zeitung, für die er bis zuletzt noch als Herausgeber in Erscheinung trat. Zum Jahreswechsel gab der dann überraschend seinen Abschied von der Boulevardzeitung und Axel Springer zum 31. Januar bekannt, ohne aber ein neues Ziel zu nennen. Das hat sich nun allerdings geändert: Wie Das Magazin t3n berichtet, wird Diekmann künftig für Uber tätig sein.
Für Diekmann wird der Karfreitag somit in gewisser Weise zum Carfreitag. Diekmann, der sich zuletzt mit Sexismusvorwürfen auseinander setzen musste, wird bei Uber Teil des Beraterstabes. Das bestätigte Uber gegenüber "t3n" und auch gegenüber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Diekmann soll Uber als Ratgeber in politischen Fragen und Sparringspartner auftreten. Der Fahrdienst hofft dabei augenscheinlich, von Diekmanns Kontakten profitieren zu können. Der Beraterstab von Uber ist hochkarätig besetzt und umfasst unter anderem die Neelie Kroes, die als EU-Kommissarin bis 2014 für die Digitale Agenda zuständig war und zuvor EU-Wettbewerbskommissarin war. Auch der frühere US-Verkehrsminister Ray LaHood gehört dem Gremium an.
Uber ist in Deutschland nur noch in Berlin und München vertreten. Angeboten wird dort der Dienst UberX, bei dem Mietwagenunternehmen die Beförderung unternehmen. Der bekanntere Dienst UberPop, bei den Privatpersonen andere Fahrgäste in ihrem PKW befördern, wurde in Deutschland verboten und entsprechend auch nicht mehr angeboten. Kai Diekmann verbreitete bereits in den vergangenen Wochen immer wieder mit außerordentlich positiven Tweets Stimmung für Uber. Weshalb, dürfte dann nun auch klar sein.