Foto: PremiereDie Nachricht schlug am 21. Dezember ein wie eine Bombe: Nicht Premiere erhielt den Zuschlag für die Live-Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga, sondern Arena, eine Tochterfirma einiger Kabelnetzbetreiber. Auch wenn Premiere-Chef Kofler nicht müde wird zu betonen, dass Premiere aus wesentlich mehr besteht als nur Bundesliga und die Kündigungen bislang auch nicht signifikant angestiegen seien - der Verlust ist für den Bezahlsender ein herber Rückschlag.

Doch noch gibt sich Premiere nicht ganz geschlagen. So versuchte der Bezahlsender bereits, mit seiner technischen Infrastruktur Druck auf Arena auszuüben. Da sich der neue Rechteinhaber verpflichtet hat, die Bundesliga auch via Satellit zu übertragen, ist er entweder zum Aufbau einer eigenen Infrastruktur innerhalb kürzester Zeit gezwungen, oder zur Nutzung der Infrastruktur von Premiere. Diese wiederum würde Premiere nur zur Verfügung stellen, wenn man im Gegenzug Sublizenzen für die Bundesliga bekäme, wie Premiere in der Vergangenheit verlauten ließ.

Doch nachdem sich Arena bereits ablehnend geäußert hatte, versucht Premiere derzeit möglicherweise, ein weiteres Hintertürchen aufzustoßen. Wie das Magazin "Euro am Sonntag" am Wochenende berichtete, befindet sich der Bezahlsender in konkreten Verhandlungen mit der Deutschen Telekom über die Lieferung von Programminhalten. Die Deutsche Telekom ist ab der kommenden Saison im Besitz der Online-Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga.

Dem Bericht zufolge ist es möglich, über einen Digitalreceiver auch Internet-Signale auf den Fernsehschirm zu bringen. Entsprechende Geräte böte die Telekom bereits an. Die Telekom bestätigte zwar Verhandlungen mit Premiere, ob es darin auch um die Nutzung der Online-Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga geht, wollte man aber nicht bestätitigen. Auch Premiere lehnte einen Kommentar ab.