Gleich drei Journalisten werden in diesem Jahr mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus ausgezeichnet. Die Jury ehrt die ZDF-Journalisten Hans-Ullrich Gack und Luc Walpot sowie den CNN-Berichterstatter Frederik Pleitgen. Trotz ihrer unterschiedlichen Arbeitgeber haben die drei Journalisten etwas gemeinsam: Seit Jahren berichten sie nun schon aus den Krisenregionen des Nahen Ostens und der Türkei. Die Jury betont, dass sie sich trotz der unterschiedlichen Systeme (Öffentlich-Rechtlich und Privat), in denen sie arbeiten, in ihren  journalistischen Grundprinzipien nicht unterscheiden.

"Sie arbeiten in Regionen, in denen die journalistische Recherche als Spionage, Kontakte zu Informanten als Terrorhilfe bekämpft und die Prinzipien einer freien Berichterstattung unterdrückt werden. Trotz der starken Einschränkung ihrer Arbeit durch staatliche Behörden, durch Militärs und Terrororganisationen und trotz der oftmals lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen für die Reporter und ihre Mitarbeiter liefern Hans-Ulrich Gack, Frederik Pleitgen und Luc Walpot herausragende Fernsehberichte und Analysen", heißt es in der Begründung der Jury. Die Berichterstattung der drei Journalisten basiere auf Fakten und werde nicht von Stimmungen geleitet. Ihre Bildschirmpräsenz sei "zurückhaltend und diszipliniert". Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Gack ist seit 1990 beim ZDF und berichtet seit 2000 für den Sender aus Krisengebieten. 13 Jahre lang war er in Afghanistan, seit 2015 leitet er das ZDF-Studio in Kairo. Walpot arbeitet bereits seit 1997 für die Mainzer und leitet das ZDF-Korrespondentenbüro in Istanbul. Auch er leitete sieben Jahre lang das ZDF-Studio in Kairo. ZDF-Chefredakteur Peter Frey sagt zur Auszeichnung an die zwei Journalisten: "Ich freue mich sehr, dass mit Hans-Ulrich Gack und Luc Walpot zwei herausragende ZDF-Korrespondenten ausgezeichnet werden. Sie zeigen die Wirklichkeit von Krieg und Krisen mit unverstelltem Blick. Mit großem persönlichem Einsatz halten sie auch widrigen Arbeitsbedingungen stand. Ihre Berichte helfen in diesen unübersichtlichen Zeiten, die Ursachen, zum Beispiel der Flüchtlingskrise oder der Konflikte um Wahlkampfauftritte türkischer Politiker, besser zu verstehen."

Frederik Pleitgen arbeitete lange bei der Mediengruppe RTL, bevor er zu CNN International wechselte. Für den Nachrichtensender reiste er nach Syrien, Irak, Afghanistan und Pakistan. Zwischen 2006 und 2014 arbeitete er zudem als Berlin-Korrespondent, 2015 wechselte er in das Londoner Büro des Senders.

Den Sonderpreis für ihre Haltung als Moderatorin, Kommentatorin und Gestalterin außergewöhnlicher Fernseh- und Onlineprogramme zur Migration und Integration von Flüchtlingen erhält in diesem Jahr die WDR-Journalistin Isabel Schayani mit ihrer Redaktion "WDRforyou". Sie entwickelte mit ihrem Team ein "herausragendes Informations- und Serviceprogramm für Einheimische und Flüchtlinge", lobt die Jury. Der Sonderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert.

Die Liste der Preisträger des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises ist lang: Im vergangenen Jahr wurden etwa Hajo Seppelt und ORF-Anchorman Armin Wolf ausgezeichnet. Auch Marietta Slomka, Jörg Armbruster, Oliver Welke, Claus Kleber, Nikolaus Brender, Anne Will, Antonia Rados und Frank Plasberg wurden bereits mit der Auszeichnung für besonders guten Fernsehjournalismus geehrt.