Der Streit zwischen Constantin Medien und Highlight Communications geht weiter (Teil 4815162342). Wie die Schweiz-Tochter des deutschen Medienkonzerns nun bekanntgegeben hat, habe man Maßnahmen ergriffen, um eine feindliche Übernahme abzuwehren. Ganz offensichtlich fürchtet Highlight-Chef Bernhard Burgener eine Übernahme durch die Konzernmutter. Highlight gehört zu rund 60 Prozent Constantin Medien, beide Unternehmen befinden sich aber seit Monaten im Streit.

Ganz konkret hat Highlight nun zwei unabhängige Stiftungen gegründet. Diese haben nun die Option zum zeitweisen Erwerb der Mehrheit der Stammaktien sowohl bei der Team-Gruppe als auch bei Constantin Film (gehören beide zu Highlight). Dabei habe man darauf geachtet, dass "die wesentlichen wirtschaftlichen Interessen der Gesellschaft und ihrer außenstehenden Aktionäre gewahrt bleiben", teilt das Unternehmen mit. Durch die getroffenen Maßnahmen sei sichergestellt, dass im Fall eines feindlichen Übernahmeversuchs "wesentliche Vermögensgegenstände der Gesellschaft geschützt und deren Zugriff entzogen und für die Gesellschaft gesichert werden."

Laut Highlight richten sich die Maßnahmen gegen Personen, "die im Rechtsverkehr fälschlicherweise als Organmitglieder bei verbundenen Unternehmen auftreten". Auf Nachfrage von DWDL.de wird das Unternehmen hier etwas deutlicher und bestätigt, dass man damit Dieter Hahn meine, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Constantin Medien AG. Der sei zum Zeitpunkt seiner Bestellung "inhabil" gewesen und so nicht wirksam zum Aufsichtsrat gewählt worden. Bereits im Dezember reichte Highlight eine Nichtigkeitsklage gegen die Beschlüsse der jüngsten Hauptversammlung ein - da wurde Hahn im Amt bestätigt. Allerdings wurde Bernhard Burgener mit seinen Stimmanteilen von den Abstimmungen ausgeschlossen. Ob das so rechtmäßig war, ist noch offen. Noch gibt es keine Entscheidung der Gerichte.

Sowohl Burgener als auch Hahn halten rund 30 Prozent an Constantin Medien und blockieren sich so gegenseitig. Zudem haben beide völlig unterschiedliche Ansichten über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens: Hahn und Vorstandschef Fred Kogel wollen das Filmgeschäft rund um Constantin Film verkaufen und sich auf das Sportsegment konzentrieren. Burgener will das unbedingt verhindern und das unternehmerische Risiko lieber auf mehrere Bereiche verteilen. Dieter Hahn hatte im Dezember ein Angebot gemacht, um Constantin Medien komplett zu übernehmen. Highlight hatte das umgehend abgelehnt.