Vor rund einer Wochen haben die Bremer Tageszeitungen AG ("Weser-Kurier", "Bremer Nachrichten"), "Nordsee-Zeitung", DK Medien ("Delmenhorster Kreisblatt") und der Osterholzer Zeitungsverlag angekündigt, Radio Bremen verklagen zu wollen. Grund dafür ist das Online-Angebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt, das nach Meinung der Verleger zu presseähnlich ist. Nun drohen auch RBB und MDR Klagen, das berichtet die Medienjournalistin Ulrike Simon vom Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Noch in diesem Monat planen demnach Berliner und ostdeutsche Verlage, juristische Schritte gegen den RBB einzuleiten - ganz nach dem Bremer Vorbild. Danach wollen diese Verlage auch das Online-Angebot des MDR genauer unter die Lupe nehmen. Laut Simon sucht der BDZV derzeit zudem nach klagefreudigen Verbündeten, um gegen boerse.ard.de (HR) und sportschau.de (WDR) vorzugehen.
In anderen Teilen Deutschland hat man in der Verlegerwelt dagegen weniger Probleme mit den öffentlich-rechtlichen Online-Auftritten. Simon berichtet, dass für den Geschäftsführer des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger das Angebot des SWR unproblematisch sei. Ähnlich sei das beim NDR und auch in Rheinland-Pfalz, Bayern und dem Saarland seien die Probleme deutlich kleiner. Mitte des vergangenen Jahres hatte sich der BR ja mit den Verlagen im Streit um die News-App BR24 geeinigt (DWDL.de berichtete).
Zuletzt scheiterten Verhandlungen zwischen der ARD und den Verlegern. "Es gab in einer letzten Runde noch mal Veränderungen, die dann so offenbar von den Verlegern als akzeptabel befunden wurden", sagte ARD-Sprecher Steffen Grimberg am Dienstag. "Allerdings eben nicht mehr von der ARD." Der BDZV forderte unter anderem eine Beschränkung auf maximal ein Drittel Text.