Der Pay-TV-Kanal Premiere und der Online-Wettanbieter Betandwin bieten künftig möglicherweise gemeinsam Sportwetten im Fernsehen an. Hierzu soll Betandwin mit 25 Prozent am Premiere-Kanal Premiere Win beteiligt werden. Einen Antrag auf dieses Joint Venture hat Premiere nach Informationen des Magazins "werben & verkaufen" bereits beim Bundeskartellamt eingereicht.
Marcux Meyer, Director Betandwin Deutschland, erklärte, die Verhandlungen würden noch laufen. Premiere sei nur einer von mehreren potentiellen TV-Partnern. Allerdings bleibe das Pay-TV-Unternehmen auch nach dem Verlust der Bundesliga-Rechte als Partner attraktiv. Der Sender verfüge "mit den Champions-League- und WM-Rechten noch immer über ein höchst attraktives Rechte-Portfolio", so Meyer.
Wie Premiere planen auch andere Sender den Einstieg ins Wettgeschäft. Die RTL-Gruppe hat ein Joint Venture mit dem Wiener Buchmacher Starbet Holding beim Kartellamt angemeldet. Die Fernsehmacher wollen sich mit 30 Prozent an dem Unternehmen beteiligen, das im GEgenzug 80 Prozent der Anteile an der RTL-Tochter Gambelino übernehmen soll, die für das Online-Wettportal RTLtipp.de zuständig ist. Auf diese Weise hätte die TV-Gruppe Zugriff auf eine österreichische Privatwettlizenz und könnte so mittelfristig selbst Wetten anbieten. Hintergrund der Aktivitäten ist ein erwartetes Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Liberalisierung des Wettmarkts und einen mittelfristigen Fall des staatlichen Glücksspielmonopols zur Folge haben könnte.