Der Streit um die künftige Verbreitung der Discovery-Kanäle über die Sky-Plattform hat sich am Wochenende noch einmal zugespitzt. Sky UK präsentierte am Freitagabend auf einer an die Kunden gerichteten Info-Seite bekanntlich erstmals Zahlen und behauptete, dass Discovery knapp eine Milliarde Pfund für die Kanäle erhalten wolle – ohne allerdings einen zeitlichen Referenzrahmen anzugeben (DWDL.de berichtete). Das will man bei Discovery offensichtlich nicht auf sich sitzen lassen und hat nun ebenfalls öffentlich gekontert.

Nach einer Annäherung klingt diese Reaktion allerdings nicht, eher dürfte sie dafür sorgen, dass sich die Fronten weiter verhärten. "Skys Äußerung beruht dummerweise auf 'alternativen Fakten'", bezichtigt Discovery UK seinen Geschäftspartner der Lüge. Die Wahrheit sei, dass Sky ihnen nun weniger zahle als noch 2006. Das hat Sky allerdings auch im Verlauf der Woche bereits zugegeben und damit argumentiert, dass Discovery über all die Jahre nach Ansicht des Unternehmens schlicht zu viel gezahlt wurde. Discovery UK gibt nun an, lediglich um ein paar zusätzliche Pennies pro Haushalt gebeten zu haben, was sich angesichts von über zehn Millionen Sky-Abonnenten in Großbritannien durchaus läppern dürfte. Man würde sich niemals dafür entscheiden, auf Sky abzuschalten und die Zuschauer zu versetzen.

Sky sieht dies freilich gänzlich anders und will sich den schwarzen Peter nicht zuschieben lassen. Auf der Infoseite für Kunden verweist die Plattform darauf, dass Sky den Verhandlungstisch nicht verlassen habe. Auch Alternativen, die für Discovery aber nicht wirklich gangbar sind, schlägt Sky dort vor, etwa eine Umwandlung in werbefinanzierte Free-TV-Kanäle, die dann auch weiterhin über die Sky-Boxen gesehen werden können. Mehr zu zahlen, dazu ist man bei Sky aber offensichtlich trotz der Aufwertung insbesondere Eurosports durch die Olympia-Rechte nicht bereit. Sky, das nach dem teuren Erwerb der Premier-League-Rechte auch verstärkt aufs Geld achten muss, begründet dies selbstbewusst mit fallenden Quoten der Discovery-Sender.

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Ohnehin hat sich Sky offenbar auch schon darauf eingestellt, dass die Programme von Discovery ab Mittwoch tatsächlich nicht mehr in Großbritannien angeboten werden. Bei Now TV, dem britischen Pendant zu Sky Ticket, wurde der bislang dort ebenfalls vertriebene Discovery Channel bereits aus der Senderübersicht des Unterhaltungspakets entfernt. Im Web macht Sky den Zuschauern bereits die anderen Partnersender aus dem Doku-Bereich schmackhaft, präsentiert Sky Sports Mix, den für alle im Basispaket verfügbaren Sportkanal, als Alternative zu Eurosport, und verspricht, dass alles Geld, das eigentlich an Discovery gehen sollte, ins Programm fließen wird.

In Großbritannien sind gleich zwölf Sender von der potentiellen Abschaltung bei Sky betroffen, neben dem Discovery Channel und Eurosport etwa auch Animal Planet, TLC und DMAX. Auch in Deutschland gibt es noch keine Einigung zur künftigen Einspeisung des Discovery Channels und den Eurosport-Kanälen bei Sky. Anders als auf der Insel fährt Sky aber zumindest hierzulande keinen öffentlichen Konfronationskurs und möchte die Verhandlungen bislang nicht weiter kommentieren. Discovery dagegen kommuniziert auch in Deutschland die bevorstehende Abschaltung offensiv.

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