Der Paukenschlag ist am Mittwochabend gekommen: Discovery droht damit, seine Sender Eurosport 1 HD, Eurosport 2 HD sowie Eurosport 360 HD und den Discovery Channel nicht mehr via Sky zu verbreiten (DWDL.de berichtete). Grund dafür sind die stockenden Vertragsverhandlungen, die bislang noch zu keinem Ergebnis geführt haben. Nur noch bis Ende dieses Monats ist eine Verbreitung der Sender via Sky gesichert. Nun hat sich Sky in einem knappen Statement zu Wort gemeldet. Darin teilt der Bezahlsender aber nur mit, dass man zu den Verhandlungen keinen Kommentar abgeben werde.

"Wir sprechen bereits seit geraumer Zeit mit Discovery – dabei gilt wie für jede Vereinbarung, die wir treffen, dass unsere Kunden den bestmöglichen Content auf die von ihnen präferierte Art und Weise erhalten", heißt es in der Stellungnahme von Sky. Man werde die Kunden "rechtzeitig" über den Ausgang der Verhandlungen informieren. Da die Discovery-Sender schon ab der kommenden Woche wegfallen könnte, ist "rechtzeitig" hier aber wohl relativ.

Bei Sky hat man sich nun also dazu entschlossen, vorerst kein neues Öl ins Feuer zu gießen. Der Streit mit Discovery ist auch nicht nur auf den deutschen Markt beschränkt, in Großbritannien gibt es zwischen den Unternehmen derzeit die gleiche Situation. Anders als in Deutschland sind die Töne dort deutlich rauer. "Wir haben Discovery schon seit Jahren zu viel gezahlt und werden das nicht länger tun", erklärte ein Sky-Sprecher auf der Insel. Die Preis-Vorstellungen von Discovery seien "komplett unrealistisch" gewesen.

Im Interview mit DWDL.de haben das Führungsduo von Discovery Networks Deutschland, Susanne Aigner-Drews und Alberto Horta, ihre Position dargelegt und erklärt, warum sie mit der Sache an die Öffentlichkeit gegangen sind. Aigner-Drews will die Hoffnung auch noch nicht aufgeben: "Es besteht die Möglichkeit, dass wir uns in den nächsten Tagen einigen." Dennoch betonen beide auch, dass man einen Plan B in der Tasche habe. "Ich glaube, alleine wenn man sich unser Portfolio ansieht, spricht das für sich, dass wir nicht nur bei Sky einen Abnehmer haben sondern auch viele andere Partnerschaften", so Horta.

Sollten Discovery und Sky zu keiner Einigung mehr kommen, würde das vor allem die deutschen Sport-Fans treffen. Eurosport hatte sich im Zuge der Rechtevergabe der Bundesliga die Freitagsspiele und einige andere Partien gesichert. Diese wären eigentlich auch via Sky zu sehen gewesen, fliegt Eurosport 1 HD nun aus dem Portfolio, müssten die Fußballfans wohl zwei unterschiedliche Abos abschließen. Das Sky-Angebot verliert dadurch natürlich an Attraktivität und Eurosport wird es dadurch deutlich schwerer haben, die Rechte zu finanzieren.