12,8 Millionen Euro erhalten die Vereine der 3. Fußball-Liga derzeit insgesamt pro Saison aus den TV-Einnahmen, das entspricht rund 800.000 Euro pro Verein. Die 3. Liga ist damit umsatzstärker als viele erste Ligen anderer Sportarten. Und in Zukunft werden die TV-Erträge wohl noch steigen. Denn wie die "Bild" am Mittwochabend berichtet, verliert die ARD ab der Saison 2018/19 die Exklusivrechte an der Liga. Neuer Rechteinhaber ist die Deutsche Telekom, die die Spiele dann live zeigen will.
Ende 2014 hatte der DFB die Rechte mit der ARD noch bis Mitte 2018 verlängert, nun offenbar der Wechsel zur Telekom. Sämtliche Spiele der 3. Liga sollen in Zukunft via Entertain TV zu sehen sein - und damit kostenpflichtig. Bislang zeigte Das Erste eine Zusammenfassung des Spieltags am Samstag innerhalb der "Sportschau", die Dritten übertrugen Spiele live.
Ganz ohne Rechte wird die ARD aber auch ab der Saison 2018/19 nicht dastehen: Laut der "Bild" dürfen die Dritten Sender zwei bis drei Partien pro Spieltag live übertragen. Demnächst müssen sich die Sender also einigen, wer welche Spiele live zeigen darf. Das ist besonders bitter für den MDR, der bislang besonders viele Spiele aus der Liga übertragen hat. Auch die Highlight-Rechte, etwa zur Berichterstattung innerhalb der "Sportschau", liegen weiterhin bei der ARD.
Im vergangenen Jahr wurden die Rechte für die 1. und 2. Fußball-Bundesliga vergeben. Sky sicherte sich damals alle wichtigen Pakete, aber auch Eurosport wird ab der Saison 2017/18 einige Spiele übertragen - allen voran die Partien am Freitag und die Relegation. Die "Sportschau" im Ersten bleibt wie gehabt bestehen. Eine genaue Übersicht, welcher Sender welche Rechte hält, finden Sie hier.
Update (26. Januar, 12:45 Uhr): Der DFB hat die Rechtevergabe an die Telekom und die ARD mittlerweile bestätigt, der Deal gilt bis zur Saison 2021/22. Erstmals sind ab dem kommenden Jahr sämtliche Spiele der 3. Liga via Entertain im Pay-TV zu sehen, die ARD darf noch mindestens 86 Partien pro Saison live übertragen - also zwei pro Spieltag. DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius sagt: "Wir freuen uns sehr über diesen zukunftweisenden TV-Abschluss [...]. Dem DFB war es auch im Interesse der Vereine wichtig, dass eine ausführliche Berichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen garantiert ist. Vor allem über die ARD-'Sportschau' mit ihrer konstant hohen Reichweite. Für die Fans der 3. Liga ist es ein tolles Angebot, fortan alle Partien ihrer Teams live über die Angebote der Telekom verfolgen zu können."
Curtius bestätigt zudem, dass durch den neuen Deal mehr Gelder für die Vereine lukriert werden konnte, nennt allerdings keine genauen Zahlen. Über die Verteilung der TV-Gelder wird in den kommenden Wochen entschieden. Laut dem Branchenportal "Sponsors" könnte die Steigerung für die Vereine im Bereich von 30 bis 50 Prozent liegen.