Was sich da in den vergangenen Wochen und Monaten in der österreichischen Politik zugetragen hat, mutet schon reichlich kurios an. Im ersten Wahlgang der Bundespräsidentenwahl erhielten Norbert Hofer (FPÖ) und Alexander Van der Bellen (Grüne) die meisten Stimmen und zogen in die Stichwahl. Die entschied Van der Bellen hauchdünn für sich. Das Ergebnis wurde kurze Zeit später vom Verfassungsgerichtshof aufgehoben, weil Formalitäten bei der Auszählung nicht eingehalten wurden. Manipulationen wurden keine festgestellt. Ein erster geplanter neuer Termin für die Stichwahl-Wiederholung wurde kurzerhand gestrichen, weil sich Klebestreifen an den Wahlkartenkuverts von alleine öffneten.
Nun soll es aber endlich soweit sein: Am kommenden Sonntag, den 4. Dezember, wählen die Österreicher ein neues Staatsoberhaupt. Es wird erneut mit einem knappen Ergebnis gerechnet. Und auch wenn man meint, die beiden Kontrahenten hätten sich und den Wählern in den zurückliegenden Monaten schon alles gesagt, treffen sie sich am Donnerstag im ORF noch einmal zum letzten TV-Duell. Das wird ab 20:15 Uhr auch von Phoenix übertragen.
Im Anschluss an das TV-Duell sendet Phoenix ab 22 Uhr eine "Phoenix-Runde". Moderatorin Anke Plättner diskutiert darin mit dem Politikberater und ehemaligen ÖVP-Wahlkampfleiter Karl Jurka, PR- und Politikberater Stefan Petzner, der früher mal Pressesprecher von Jörg Haider (FPÖ) war und Isabell Hoffmann von der Bertelsmann Stiftung. Am Sonntag selbst geht Phoenix um 16:45 Uhr mit einer Sondersendung zur Wahl on Air, um 17 Uhr schließen die Wahllokale. Gut möglich aber, dass es erst am Montag ein endgültiges Ergebnis geben wird, die vielen tausend Briefwahlstimmen werden erst mit einem Tag Verspätung ausgezählt.
Die österreichische Bundespräsidentenwahl sorgte schon international für viele Schlagzeilen. Vor allem das TV-Duell zwischen Hofer und Van der Bellen bei ATV im Mai sorgte für Aufsehen. Der Privatsender setzte die beiden Kontrahenten an einen Tisch und ließ sie eine Stunde lang diskutieren - ohne Moderator. Das Gespräch geriet schnell aus den Fugen, beide Kandidaten warfen mit Anschuldigungen um sich. Polit-Beobachter waren sich danach schnell einig: Beide haben sich damit blamiert und das Amt beschädigt. Für ATV ist das Duell bis heute die erfolgreichste Eigenproduktion, 432.000 Menschen sahen damals im Schnitt zu.