Über eineinhalb Jahre liegt die Ankündigung von Mediengruppe RTL Deutschland, dem US-Studio NBC Universal International und dem französischen Sender TF1, gemeinsam mehrere Serien finanzieren und produzieren zu wollen, inzwischen zurück (DWDL.de berichtete). Lange war es still - und wann immer man offiziell nachfragte, um auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht zu werden, wurde um Geduld gebeten. Der ändert sich jetzt: Wie die Unternehmen gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de bestätigen, wurde nun endlich grünes Licht für eine neue Dramaserie gegeben, die auf den Namen "Gone" hören soll.
Die von Matt Lopez ("The Sorcerer's Apprentice) entwickelte Serie, von der zunächst zwölf Folgen entstehen sollen, basiert auf dem Thriller "One Kick" der amerikanischen Schriftstellerin Chelsea Cain und soll voraussichtlich im Winter 2017/18 bei einem Sender der Mediengruppe RTL Deutschland den Weg ins Fernsehen schaffen. In der Hauptrolle wird dann Schauspieler Chris Noth zu sehen sein, der vor allem durch seine Rolle als Detective Mike Logan in den Krimiserien "Law & Order" und "Criminal Intent" sowie als "Mr. Big" im HBO-Klassiker "Sex and the City" bekannt ist.
"Gone" erzählt die Geschichte von Kit "Kick" Lannigan, die als Kind Opfer einer spektakulären Kindesentführung wurde, und dem FBI-Agenten Frank Booth (Noth), der sie einst rettete. Getrieben von dem Entschluss, niemals wieder zum Opfer zu werden, übt sich Kick in Kampfsportarten und auf dem Schießplatz. Als Booth sie bittet, bei einer von ihm eingerichteten Special Task Force für Entführungs- und Vermisstenfälle einzusteigen, zögert sie keinen Augenblick. Mit Unterstützung des ehemaligen Geheimdienstoffiziers John Bishop macht Kick Jagd auf skrupellose Entführer.
Angelegt ist "Gone" als Procedural, also als Serie, deren Handlung innerhalb einer Folge abgeschlossen ist. Genau das ist es nämlich, wonach die großen Privatsender derzeit suchen, nachdem aus Übersee zuletzt immer mehr Serien kamen, die auf eine fortlaufende Handlung setzten. Um breite Zuschauergruppen anzusprechen, sind diese aber häufig zu spitz erzählt. Die Kooperation zwischen RTL, TF1 und NBC Universal, die dieses Problem lösen soll, ist letztlich aber auch deshalb spannend, weil erstmals europäische Sender und eines der US-Major-Studios zusammenarbeiten. Die drei Partner sind dabei hinsichtlich Projektauswahl und internationaler Auswertung gleichbereichtigt. Sie alle eint die Absicht, mit den Geschichten ein internationales und somit auch europäisches Publikum anzusprechen.
"Modernes, packendes Crime-Procedural"
"Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit TF1 und NBCUniversal ein faszinierendes Formatkonzept finden konnten, das erzählerisch und visuell höchsten Standards gerecht wird", sagt Jörg Graf, Executive Vice President Production und Acquisition der Mediengruppe RTL Deutschland, über die Produktion. "'Gone' ist ein packendes, modernes Crime-Procedural, mit einer starken Frauenfigur im Mittelpunkt. Nachdem wir mit Chris Noth einen der populärsten TV-Stars als männlichen Hauptdarsteller gewinnen konnten, freuen wir uns nun auf die nächsten Schritte des Projektes und die Weiterführung der tollen Zusammenarbeit mit unseren starken Produktionspartnern."
Michael Edelstein, Präsident von NBC Universal International Studio, lobt: "In 'Gone' hat Matt Lopez einen Kultcharakter geschaffen, der - davon sind wir überzeugt - eine große Fangemeinde auf der ganzen Welt finden wird. Derzeit sind wir dabei, ein erstklassiges Produktionsteam zusammenzustellen, und freuen uns schon auf die nächsten Serien mit unseren Partnern." Dabei soll "Gone" erst der Anfang sein, denn die Kooperations-Partnerschaft sieht vor, dass auf diese Weise innerhalb von zwei Jahren gleich drei neue TV-Serien entstehen sollen. Zum Stand bezüglich der weiteren Produktionen hüllen sich die Beteiligten allerdings noch in Schweigen. Aber daran hat man sich ja bereits in den zurückliegenden eineinhalb Jahren gewöhnen können.
Im Laufe des Tages lesen Sie bei DWDL.de ein Interview mit Jörg Graf über die Arbeit an der "Gone" und die Frage, was die neue Serien-Koproduktion von "Transporter" unterscheidet.