Nach "Anna Karenina" und "Two Jacks", zwei Verfilmungen aus dem Jahr 2012, die auf den Werken von Leo Tolstoi basieren, gibt es mit "Krieg und Frieden" seit Anfang dieses Jahr eine weitere Romanverfilmung des russischen Schriftstellers. Seine Geschichte über die Zeit des Koalitionskrieges gegen Frankreich bis zu Napoleons Russlandfeldzug, die aus russischer Sicht erzählt wird, wurde von der BBC adaptiert und zu Anfang Januar in eine achtteilige Mini-Serie gepackt. Nun kommt das von Kritikern gelobte Kostümdrama ab Montag, den 9. Januar zu RTL Passion. Um 20:15 Uhr geht's mit der Auftaktfolge "Lebensprüfungen" los.
Neben den erwähnten Ereignissen und dem verheerenden Brand Moskaus im Jahre 1812, wird ebenso thematisiert, wie große Volksaufstände, pompöse Bälle und blutige Jagdszenen abgelaufen sind – geschildert aus der Perspektive des russischen Adels. Porträtiert werden dabei die Leben einzelner adeliger Familien und ihre Schicksale in einer Zeit, die von Schlachten und Intrigen geprägt war. Für die BBC-Verfilmung wurde jedoch ordentlich zusammengestaucht: Der Roman, der in vier Teilen auf rund 2300 Seiten erzählt wird und über 250 Charaktere thematisiert, wurde von Drehbuchautor Andrew Davies ("House of Cards") auf drei Hauptfiguren begrenzt.
So begleitet der Zuschauer den aufbrausenden jungen Grafen Pierre Besuchow (Paul Dano, "There Will Be Blood"), Fürst Andrej Bolkonski (James Norton, der ebenfalls als neuer James Bond-Darsteller gehandelt wird) und Natascha Rostowa (Lily James, "Cinderella"), für die Andrej tiefe Gefühle entwickelt. Über acht Jahre hinweg werden die Protagonisten auf ihrem Weg durch Höhen und Tiefen – Krieg und Frieden – begleitet. Während man meinen könnte, die epische Erzählung sei unmöglich in wenigen Sätzen zusammenzufassen, versucht Andrew Davies es mit nur einem: "'Krieg und Frieden' zeigt, was es bedeutet, lebendig zu sein und wie man in schwierigen Zeiten den richtigen Weg findet."
"Krieg und Frieden" zählt zu den wichtigsten Werken der Weltliteratur und wurde dementsprechend bereits einige Male verfilmt. Als erster wagte sich 1956 Regisseur King Vidor an den Gesellschaftsroman und konnte Schauspieler wie Audrey Hepburn und Henry Fonda für seine Adaption gewinnen. Elf Jahre später folgte die sowjetische Version unter der Regie von Sergej Bondartschuk, die bis heute aufwendigste und teuerste Verfilmung von Tolstois Vorlage. Dafür gab es 1969 auch einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film. In den 70ern gab es zudem eine 20-teilige Serie mit Anthony Hopkins, die auch in Deutschland zu sehen war.