"Plazamedia steht somit heute von seinem Leistungsangebot her deutlich breiter da als noch zu Beginn der Zusammenarbeit mit Sky." Das erklärte Constantin-Medien-Sprecherin Sabine Lais im Juni gegenüber DWDL.de. Schon damals war bekannt, dass Sky die Bundesliga-Spiele in Zukunft selbst produzieren will und Plazamedia damit einen seiner wichtigsten Kunden verliert. Beim Produktionsunternehmen gab man sich bislang gelassen, was die eigene Zukunft betrifft.

Nun ist bekannt geworden, dass es im Zuge des auslaufenden Vertrags zu Stellenstreichungen kommen wird. 50 von derzeit 200 Stellen werden bei Plazamedia gestrichen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte das auf DWDL.de-Nachfrage, zuerst hatte das Branchenportal "Meedia" über entsprechende Pläne des Medienkonzerns berichtet. 


Die Meldung befeuert die Debatte um die Zukunft von Constantin Medien, die sich voraussichtlich noch in dieser Woche entscheiden wird. Am kommenden Mittwoch, den 9. November, ist eine Hauptversammlung geplant, bei der die Weichen für die nächsten Jahre gestellt werden sollen. Aufsichtsratschef Dieter Hahn will die Film-Sparte rund um Constantin Film verkaufen und sich in Zukunft auf den Sport-Bereich konzentrieren. Hahn ist größter Anteilseigner des Konzerns. Der ehemalige Vorstandschef Bernhard Burgener, der ebenfalls Anteile an Constantin Medien hält, will das verhindern.

Die Meldung vom Stellenabbau kurz vor der Hauptversammlung spielt Burgener in die Karten. Er will, dass auch die Film-Sparte weiterhin zum Konzern gehört. Damit könne man Risiken minimieren, argumentiert Burgener. Die jetzt bekannt gewordenen Sparmaßnahmen werfen tatsächlich kein sonderlich gutes Licht auf die Pläne des Aufsichtsratschef. Auf der anderen Seite erwirtschaftet Constantin Film nach wie vor große Teile vom Umsatz der Gruppe, die Rendite ist aber nicht so gut wie im Sport-Segment. Dieter Hahn will das Geld aus dem Verkauf des Film-Geschäfts dazu nutzen, um die Sport-Aktivitäten zu stärken.

Die Zusammenarbeit zwischen Sky und Plazamedia hat eine lange Vorgeschichte: Der Bezahlsender wollte Plazamedia 2013 übernehmen und war bis dahin auch der mit Abstand größte Kunde des Unternehmens. Auch bei Sport1 wollte man einsteigen. Constantin Medien ließ den Deal wenige Monate später aber platzen - unter anderem weil über die Ausgestaltung eines neuen mehrjährigen Produktionsrahmenvertrags zwischen Sport1 und Constantin keine Einigung erzielt werden konnte. Sky kündigte daraufhin an, die Bundesliga-Spiele in Zukunft selbst produzieren zu wollen.

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