Manfred Krug ist im Alter von 79 Jahren gestorben, wie die "Bild" berichtet. Angaben zur Todesursache gibt es bislang noch nicht, die Beisetzung hat im kleinen Kreis aber demnach bereits stattgefunden. Manfred Krug gehörte zu den beliebtesten Schauspielern des Landes. Seine ersten Fernsehauftritte hatte er ab 1955 noch im DDR-Fernsehen, wo er auch als Jazz-Sänger populär war. 1976 erhielt er allerdings ein teilweises Berufsverbot, nachdem er gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestiert hatte.
Ein Jahr später reiste er in die Bundesrepublik aus, wo er direkt eine Hauptrolle in der Serie "Auf Achse" übernahm. Besonders in Erinnerung bleibt aber auch seine Rolle des Rechtsanwalts Robert Liebling in "Liebling Kreuzberg". 41 Mal stand er zudem als "Tatort"-Kommissar Paul Stoever an der Seite von Charles Brauer vor der Kamera - wo in späteren Folgen Gesangseinlagen zum festen Ritual wurden. Auch als Schriftsteller war Manfred Krug tätig.
Seine große Popularität sorgte außerdem dafür, dass Manfred Krug mehrere Werbeverträge übernahm. Die Deutsche Telekom engagierte ihn, um beim Börsengang die "T-Aktie" als "Volksaktie" zu platzieren. Tatsächlich gelang es mit ihm als Testimonial, viele Bürger, die sich bis dahin nie mit dem Thema beschäftigt hatten, zu Aktionären zu machen - ein Erfolg, der ihm nach dem Einbruch des Aktienkurses heftige Kritik einbrachte. 2007 erklärte Krug: "Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind."
Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte er im Februar, als er am Rande der Berlinale mit dem Filmpreis "Paula" für sein Lebenswerk geehrt wurde. Mit der "Paula" werden Filmschaffende aus der ehemaligen DDR geehrt. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller würdigte ihn als herausragenden deutsch-deutschen Künstler, der in allen Systemen und über die Epochen hinweg ein "Mensch und Bürger mit Ecken und Kanten, mit Meinung und Haltung" geblieben sei.
Mit großer Trauer ist der Tod von Manfred Krug im NDR aufgenommen worden. Intendant Lutz Marmor: "Manfred Krug war ein großer Schauspieler, ein Typ mit Ecken und Kanten. Sein Publikum hat ihn geliebt, sein Name steht für Meilensteine der deutschen Film- und Fernsehgeschichte in Ost und West. Mich haben vor allem seine Menschlichkeit, sein Mut und sein Witz beeindruckt. Dieser Witz prägte viele seiner Rollen: ob als Hauptkommissar Paul Stoever, den er mit großem Erfolg 17 Jahre lang im Hamburger 'Tatort‘ verkörpert hat, oder als 'Liebling Kreuzberg‘. Der NDR hat Manfred Krug viel zu verdanken. Mein besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie."
RBB-Intendantin Patricia Schlesinger: "Manfred Krug war mehr als ein 'Liebling Kreuzberg'. Er war eine Ost-West Ikone, einer der wenigen Fernsehstars, der in ganz Deutschland geliebt wurde. Für seine unprätentiöse Art, für seinen klugen Witz und Charme. Manfred Krug war ein Volksschauspieler im besten Sinne."