Bei der Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreis wird immer auch ein Fernsehpreis verliehen. Ausgezeichnet werden mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Film- und Fernsehstandorts Hessen dabei Jahr für Jahr Darsteller, die entweder aus Hessen stammen, in Hessen wohnen oder in einer hessischen Produktion mitgewirkt haben. Am Freitagabend war es in der Alten Oper in Frankfurt am Main nun wieder soweit und freuen dürfen sich in diesem Jahr Heino Ferch und Margarita Broich.

Broich bekam den Hessischen Fernsehpreis als beste Schauspielerin und wurde dabei für ihre Rolle im "Tatort: Wendehammer" sowie ihr Wirken in der Degeto-Produktion "Aufbruch" verliehen. "Margarita Broich ist ein Phänomen. Eine Verwandlungskünstlerin, die keine komplizierten Frisuren-Kreationen braucht, um eine andere zu werden", lobt die Jury ihre Leistung. Immer sei da diese umwerfende Körperlichkeit, mit der sie aus jeder Figur einen Solitär forme, der in keine Schublade passe, heißt es in der Jurybegründung weiter.

Heino Ferch wurde unterdessen als bester Schauspieler für seine Rolle in "Allmen und die Libellen", ebenfalls eine Produktion der Degeto, ausgezeichnet. "An der Seite des kongenialen Samuel Finzi gelingt es Heino Ferch, eine Figur von internationalem Format zu schaffen, die ein kleines bisschen über dem Boden zu schweben scheint und aus Haltung allerbeste Unterhaltung macht", führt die Jury als Begründung an. Beide Fernsehpreise sind undotiert.

Natürlich standen beim Hessischen Kino- und Filmpreis aber filmische Produktionen im Mittelpunkt. Fritz Lang wurde etwa für den besten Spielfilm ausgezeichnet. Prämiert wurde hier Gordian Mauggs Werk "Fritz Lang", das im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit dem ZDF und ARTE entstand und in dem übrigens auch Heino Ferch mitspielte. "Eine ästhetisch gelungene Collage von fiktionalen Schauspielszenen und historischem Archivmaterial", urteilt die Jury und hebt zudem den "bemerkenswerten Schnitt" heraus. Von Simone Stadler und Catenia Lermer stammt mit "Ghostland – The View Of The Ju/'Hoansi" unterdessen der beste Dokumentarfilm. Die Jury lobt, dass der Film eine nachhaltige Wirkung habe und zur Reflektion anrege.

"Ships passing in the night" wurde derweil aus bester Kurzfilm ausgezeichnet. "Der sehr direkte Ton, das Voicing, die Hintergrundgeräusche und die melodische Musik verstärken die ästhetische Atmosphäre. Gerade diese Ästhetik in Kombination mit dem aktuellen Thema, macht den Kurzfilm in der Wirkung so direkt und ehrlich – und einzigartig", lobt die Jury Elisabeth Zwimpfers Werk. Michael Bergmann darf sich unterdessen über die Auszeichnung mit dem Hessischen Drehbuchpreis für "Herr Klee und Herr Feld" freuen, während Simon Pilarski für "Nächstenliebe" den Hessischen Hochschulfilmpreis verliehen bekam. Der Hessische Kinokulturpreis wurde an zwölf gewerbliche und acht nicht gewerbliche Kinos in ganz Hessen vergeben. Klaus Maria Brandauer wurde mit dem Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten, Volker Bouffier, ausgezeichnet.