Dieser Schritt ist erwartet worden: Die Joiz GmbH hat Insolvenz angemeldet. Das geht aus einer Bekanntmachung des Amtsgerichts Charlottenburg hervor. Demnach wurde Christian Otto zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Unternehmens bestellt, ohne ihn geht seit dem 6. Oktober nichts mehr. Bereits Ende September berichtete das Medienmagazin DWDL.de, dass Joiz voraussichtlich in die Insolvenz geführt werden soll.
Um den ehemaligen Jugendsender gab es in den vergangenen Wochen reichlich Verwirrung. Noch im Sommer sah es so aus, als sei der angeschlagene Sender auf dem Weg der Besserung. Im August dann ging der Schweizer Mutterkonzern pleite, in Deutschland sollte es weitergehen. Die 80-prozentigen Anteile an der deutschen Gesellschaft verkauften die Schweizer an den Berliner Immobilien-Unternehmer Uwe Fabich.
Dieser machte aber schnell klar, dass Joiz für ihn in seiner bisherigen Form keine Zukunft hat. "Ich habe kein Interesse daran, einen Teenager-Sender fortzuführen", sagte Fabich nach der Übernahme der Anteile in einer ersten Stellungnahme. "Games oder so einen Scheiß" sollten in Zukunft keine Rolle mehr beim Sender spielen. Relativ kurzfristig wurde das Programm von Joiz dann Mitte September eingestellt. Damals kündigte man, bis Ende des Jahres in eine "Sommerpause" gehen zu wollen. Ob und wenn ja wie es danach weitergeht, erscheint heute fraglicher denn je.
Beim Joiz-Miteigentümer, der Mediengruppe DuMont Schauberg, sorgte das radikale Auftreten von Investor Uwe Fabich für Unverständnis. Der Verlag kündigte zudem eine rechtliche Prüfung des Sachverhalts an: Es geht um die Frage, ob Fabich überhaupt rechtmäßiger Mehrheitseigener der Joiz GmbH geworden ist und demnach berechtigt war, Entscheidungen zu treffen. Ein von Fabich eingesetzter Geschäftsführer wurde von DuMont und dem Insolvenzverwalter der Schweizer Muttergesellschaft, die ihre 80-prozentigen Anteile am deutschen Ableger verkaufen wollte, abberufen. Schon damals erklärte DuMont, dass das Ziel für die Joiz GmbH die geordnete Insolvenz sei.