2014 konnte "Unsere Mütter, Unsere Väter" zuletzt einen International Emmy nach Deutschland holen, im vergangenen Jahr war das deutsche Fernsehen mit seinen Produktionen und Protagonisten hingegen kein einziges Mal nominiert. Dieses Mal ist der deutsche Aufschlag dafür um so gewaltiger: Gleich fünf Mal stehen deutsche Produktionen oder Personen auf der Nominiertenliste für den internationalen Fernsehpreis.
So können sich die Macher von "Deutschland 83" Hoffnungen auf eine weitere Auszeichnung machen - während sie immer noch darauf warten, dass es ganz offiziell grünes Licht für eine Fortsetzung gibt. Die von UFA Fiction für RTL produzierte erste Staffel ist jedenfalls als beste Drama-Serie nominiert und tritt dort gegen "19-2" aus Kanada, "La Casa Del Mar" aus Argentinien" und "Wating for Jasmin" aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an.
Und UFA Fiction war gleich nochmal erfolgreich: Auch der KZ-Film "Nackt unter Wölfen" ist in der Kategorie "TV-Movie/Mini-Series" ein Anwärter auf die goldene Statue. Hier sind daneben das britische "Capital", "Os Experimentes" aus Brasilien und "Splash Splash Love" aus Südkorea nominiert. Zudem ist nicht nur der Film als solches nominiert: Hauptdarsteller Florian Stetter kann sich auch noch Hoffnung auf eine persönliche Auszeichnung in der Kategorie "Best Performance by an Actor" machen. Die Konkurrenz ist allerdings hart: Der unter anderem schon mit mehreren Golden Globes und Oscars geehrte Dustin Hoffmann ist nämlich ebenso nominiert (für "Roald Dahl's Esio Trot"), dazu der brasilianische Schauspieler Alexandre Nero und James Wen aus Singapur.
Auch bei den Schauspielerinnen gibt's eine deutsche Nominierte: Christiane Paul könnte einen International Emmy für ihre Rolle in "Unterm Radar" (Enigma Film für die ARD) mit nach Hause nehmen. Doch ihre Konkurrenz ist kaum minder hart, ist dort doch unter anderem Dustin Hoffmanns Kollegin aus "Roald Dahl's Esio Trot", Judi Dench, ebenfalls nominiert, dazu Jodi Sta. Maria (Philippinen) und Grazi Massafera (Brasilien).
Und das deutsche Quintett komplett macht die Dokumentation "War of Lies" (hier als "Krieg der Lügen" gelaufen) von der Zischlermann Filmproduktion. Sie tritt an gegen Dokus aus Südkorea ("KBS Documentary Gong Gam: Mom & Clarinet"), Argentinien ("Madres de Plaza de Mayo - La Historia") und Großbritannien ("My Son the Jihadi"). Die meisten Nominierungen gingen in diesem Jahr übrigens mal nicht nach Großbritannien, sondern stattdessen nach Brasilien (7), Großbritannien kommt diesmal auf sechs Nominierungen, Deutschland rangiert knapp dahinter.
Auf Seite 2: Die Nominierungen im Überblick