Nach Kräften versucht man aus der Not eine Tugend zu machen: Die WDR mediagroup richte sich neu aus, so der positive Tenor einer am Montagvormittag verschickten Pressemitteilung. Demnach habe der Aufsichtsrat der WDR mediagroup am 9. September  einen entsprechenden Maßnahmenkatalog verabschiedet. Der folge einem Vorschlag der Geschäftsleitung. Intensiv habe man geprüft.

Die Neuausrichtung basiere auf zwei Faktoren: Zunächst einmal seien die geschäftlichen Aktivitäten der WDR mediagroup immer umfangreicher geworden. Hier will man sich stärker fokussieren und ggf. Aktivitäten auf den Prüfstand stellen. „Mit schlankeren Strukturen effizienter sein“ ist die Devise. Welche Bereiche ganz konkret in Frage kommen, wollte das Unternehmen auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de nicht benennen.

Bereits im September 2015 hatte der WDR als Gesellschafter der WDR mediagroup einen Prozess zur Überprüfung der Geschäftsfelder angestoßen. Beschleunigt wurde die Notwendigkeit einer Überprüfung aller Aktivitäten durch die vom NRW-Landtag beschlossene Werbezeitenreduzierung im Hörfunk und die daraus resultierenden finanziellen Auswirkungen.

Und so bedeutet die Neuausrichtung in erster Linie eine spürbare Reduzierung der Belegschaft: Von insgesamt 470 Vollzeitstellen sollen über alle Unternehmen der WDR mediagroup hinweg 150 bis 170 Vollzeitstellen sozialverträglich abgebaut werden. Dieser Abbau erstreckt sich über mehrere Jahre und soll bis 2022 abgeschlossen sein.

"Das Votum des Aufsichtsrats bestätigt uns auf unserem Kurs, den wir für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens einschlagen", so Michael Loeb, Geschäftsführer der WDR mediagroup. "Mit einer schlankeren und effizienteren Gesamtstruktur sind die Weichen gestellt für eine schlagkräftige Organisation, die trotz der kommenden Einnahmeverluste wirtschaftlich und erfolgreich agieren kann."

Und Friedhelm Wixforth, Aufsichtsratsvorsitzender der WDR mediagroup und ebenso Vorstand im WDR-Rundfunkrat, ergänzt: "Mit der Neuausrichtung der WDRmg schaffen wir die Grundlage für eine stabile wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens. Das umfassende Maßnahmenpaket zur sozialverträglichen Umsetzung der notwendigen Schritte in den nächsten sechs Jahren stellt sicher, dass die Belegschaft gut begleitet wird.“