Welche Wirkung entfalten Ritalin, Ecstasy und LSD? Dieser Frage ging RTL-Reporter Jenke von Wilmsdorff am Montagabend vor fast vier Millionen Zuschauern nach – es gab allerdings nicht nur starke Quoten für "Das Jenke-Experiment", sondern auch Kritik. Auf die Frage, ob es sich bei der Sendung nicht um Drogenverherrlichung handle, räumte von Wilmsdorff gegenüber der "Bild"-Zeitung ein: "Das kann man natürlich so sehen."
Ihm sei es jedoch um Authentizität gegangen. "Ich habe die Drogen in diesem Moment wirklich so empfunden. Hätte ich das verschwiegen, hätte ich nicht den Punkt dokumentiert, der die Drogen so gefährlich macht." Immerhin nahm der Reporter die Drogen unter Aufsicht eines Drogenexperten von der Uni Freiburg ein. Für Jenke von Wilmsdorf war es jedoch nicht das erste Drogen-Experiment. Schon vor zwei Jahren hatte er sich eingehend mit dem Thema beschäftigt, vornehmlich mit der berauschenden wie heilenden Wirkung von Cannabis.
Eine RTL-Sprecherin wies den Vorwurf der Drogenverherrlichung unterdessen zurück. "Wir dokumentieren das Thema Drogen, anstatt es zu tabuisieren. Drogenkonsum wird nicht verherrlicht, sondern eingeordnet, um vor den zerstörerischen Konsequenzen zu warnen."
Dass Selbstversuche dieser Art bei den Fernsehzuschauern gut ankommen, zeigte sich bereits vor einigen Wochen, als ProSieben-Reporter Thilo Mischke in seiner Sendung "Uncovered" die Wirkung von LSD testete. "Ich weiß nicht mehr, wo ich war. Das kann nicht gesund sein. Das kann nicht gut sein für den menschlichen Geist", stellte er später vor laufender Kamera fest. Bleibt zu hoffen, dass diese Botschaft auch beim Publikum angekommen ist.