Während RTL im Normalfall unter den großen Privatsendern stets den höchsten Anteil an "frischem Programm" im Abendprogramm - sprich: Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht, die wir für unseren "Frische-Index auswerten - hat, lag im August ausnahmsweise mal der Konkurrent aus Unterföhring vorn.
Weil bei ProSieben trotz Olympia schon Serien wie "Quantico" und "The 100", aber auch neue Folgen von "Simpsons" und "Big Bang Theory" in Stellung gebracht hat, samstags mit einigen Shows aufwartete und der späte Montagabend auch vor der Rückkehr von "Halligalli" mit neuen Wissens-Formaten bespielt wurde, lag der Sender mit einem Frische-Anteil von immerhin 46 Prozent vor RTL, das sich diesmal mit Platz 4 zufrieden geben musste - nur knapp vor Vox. Sat.1 entging unterdessen nur knapp dem letzten Platz, den höchsten Wiederholungsanteil hatte im August RTL II.
Die wenigsten Wiederholungen hatten erwartungsgemäß Das Erste und das ZDF im Programm, die allerdings auch auf die Olympia-Übertragungen bauen konnten, was auch im Vergleich zum August des vergangenen Jahres einen kleinen Frische-Schub brachte.
DWDL.de-Frische-Index - August 2016
FIX-Punkte August 2016 |
Vergleich zum Vormonat |
Vergleich zum August 2015 |
|
Das Erste |
77 von 100 |
+13 |
+23 |
ZDF |
70 von 100 |
+5 | +10 |
ProSieben |
46 von 100 |
+16 | -11 |
RTL |
43 von 100 |
-10 |
-6 |
Vox |
42 von 100 |
+6 |
-10 |
kabel eins |
29 von 100 | +7 |
-4 |
Sat.1 |
28 von 100 |
-4 |
-30 |
RTL II |
27 von 100 |
-12 | -1 |
Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.