Bei Sky zeigte man sich angesichts der Tatsache, weiterhin wichtigster Pay-TV-Partner zu sein, überaus erfreut. "Das heutige Ergebnis der Rechteausschreibung ist eine sehr gute Nachricht für unsere Kunden und zukünftigen Abonnenten. Es stellt sicher, dass nur Sky ab der Saison 2017/18 nahezu alle Spiele der Bundesliga sowie sämtliche Spiele der 2. Bundesliga live übertragen wird", sagte Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Sky Deutschland. "Vor allem die erstmalige exklusive Live-Übertragung aller Topspiele der 2. Bundesliga am Montagabend stärkt unsere Position als Live-Fußballsender Nummer 1 in Deutschland. Wir sind mit einer klaren Zielsetzung in den Ausschreibungsprozess gegangen und mit dem Ergebnis ausgesprochen zufrieden."

Entsprechend optimistisch blickt Schmidt in die Zukunft. "Es bieten sich ideale Voraussetzungen dafür, unser dynamisches Wachstum der vergangenen Jahre auch in Zukunft fortzusetzen. Die DFL ist und bleibt ein wichtiger Partner für Sky, und wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer erfolgreichen Zusammenarbeit." Die ARD-Vorsitzende Karola Wille zeigte sich ebenfalls zufrieden. "Ich freue mich, dass die ARD auch in den nächsten Spielzeiten weiter 'am Ball' sein wird und ihre gute Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball Liga fortsetzen kann. Egal, wer in den nächsten Jahren Meister wird: Gewonnen haben jetzt schon die Millionen Fußballfans. Daher ist Sportberichterstattung klar ein Teil unseres öffentlich-rechtlichen Auftrags. Für ARD-Programmdirektor Volker Herres ist dieser Donnerstag "ein guter Tag für alle Fans, für den Fußball und auch für uns".

Zufriedenheit herrscht auch bei ZDF-Intendant Thomas Bellut: "Wir haben unserer wichtigstes Ziel erreicht - das 'Aktuelle Sportstudio' behält seine attraktiven Bundesliga-Verwertungsrechte einschließlich des Spiels der Woche. Es bleibt damit eine Top-Adresse für alle Sportfans, die an den Highlights und Hintergrundinformationen interessiert sind." Dass ganz nebenbei auch noch ein Live-Paket herausgesprungen ist, nimmt man auf dem Lerchenberg freilich gerne mit. Steve Boom, Vice President Digital Music bei Amazon, meldete sich ebenfalls bereits zu Wort: "Es ist großartig, dass Fußballfans jedes Spiel live bei Prime Music in Deutschland hören können. Fans können ihrem Lieblingsteam auf allen Geräten, auf denen Prime Music in Deutschland verfügbar ist, folgen - darunter Mobiltelefone und Tablets."

Leer ging dagegen RTL aus, wo man sich zunächst Hoffnung gemacht hatte, künftig einige Spiele live übertragen zu können. "Wir haben alle auf dem Markt offerierten Fußball-Rechte sehr genau geprüft. Unter allen wirtschaftlichen und programmstrategischen Abwägungen und mit den glänzenden Quotenerfolgen zuletzt bei den EM-Qualifiern im Rücken, haben wir mit den 28 Live-Spielen der Nationalmannschaft das für uns attraktivste Rechtepaket erwerben können", sagte RTL-Sprecher Matthias Bolhöfer gegenüber DWDL.de. "Vor dem Hintergrund, dass wir natürlich nur das bieten konnten, was gesamtunternehmerisch zu vertreten ist, sind wir sehr glücklich und optimal für die nächsten Jahre aufgestellt: zusammen mit den bevorstehenden WM-Qualifiern umfasst unser Sport-Portfolio jetzt 38 der Mannschaft bis 2022, die Rennen der zuletzt wieder erstarkten Formel 1 sowie hochkarätige Box-Events mit Wladimir Klitschko und Marco Huck."

Von Olaf Schröder, Vorstand Sport der Constantin Medien AG und Vorsitzender der Geschäftsführung bei Sport1, gab's indes kein Wort zum Verlust des Topspiels der 2. Liga sowie der Netcast-Rechte, die womöglich das Aus von Sport1.fm nach sich ziehen wird. "Mit diesen Nachverwertungsrechten an der Bundesliga und 2. Bundesliga am Sonntag haben wir das für uns wichtigste Paket erworben", sagte Schröder mit Blick auf die Highlights, die weiterhin am Sonntagmorgen und -nachmittag in "Bundesliga pur" und "Doppelpass" gezeigt werden. "Somit haben wir eines unserer Kernrechte auch weiterhin langfristig in unserem Portfolio. Wir freuen uns auf die Fortführung der langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit mit der DFL. Auch ab der Saison 2017/18 werden wir allen Fußballfans eine hochwertige, umfangreiche und multimediale Bundesliga-Berichterstattung bieten." Unklar ist, ob sich Sport1 noch um die noch nicht vergebenen Highlight-Rechte bemühen wird.

DFL überspringt erstmals die Milliarden-Marke

Für die DFL war die Ausschreibung ein finanzieller Erfolg: Erstmals wird nämlich die Marke von durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Saison übersprungen. Ein Gesamtbetrag für die vier Spielzeiten von 2017/18 bis 2020/21 in Höhe von 4,64 Milliarden Euro bedeutet durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Saison. Dies entspricht einem Wachstum von rund 85 Prozent gegenüber dem aktuellen Vergabezeitraum. Seit der Saison 2005/06 ist sogar eine Steigerung um 287 Prozent zu verzeichnen. Ein weiteres Einnahmeplus ist nach Angaben der DFL mit Blick auf die internationale Vermarktung zu erwarten. Die Liga geht daher davon aus, in der kommenden Rechteperiode voraussichtlich mediale Gesamterlöse von durchschnittlich mindestens 1,4 Milliarden Euro pro Saison zu erwirtschaften.

"Das Ausschreibungsergebnis ist ein wichtiger Schritt mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit des deutschen Spitzenfußballs. Die Bundesliga hat nun beste Voraussetzungen, weiterhin zu den drei umsatzstärksten Fußball-Ligen der Welt zu gehören und damit Spitzensport auf höchstem Niveau zu präsentieren. Gleichzeitig sind die investierten Summen ein großer Vertrauensvorschuss. Dem gilt es für die Clubs in den kommenden Jahren gerecht zu werden", sagt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert. "Für die Zuschauer bedeutet das: Auch künftig wird in etablierten Sendefenstern deutscher Topfußball zu sehen sein - und dass sowohl bei bewährten als auch bei neuen Medienpartnern.“