Axel Springer hat eine Niederlage hinnehmen müssen: Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, konnte die Sport1-Moderatorin Laura Wontorra eine einstweilige Verfügung gegen die "Bild"-Zeitung durchsetzen. Dem Blatt ist nun die weitere Verbreitung einer intimen Momentaufnahme untersagt worden. Entstanden ist das Höschen-Foto Anfang Februar, als Wontorra im Vorfeld der Verleihung der Goldenen Kamera beim Aussteigen aus einer Limousine für einen kurzen Moment einen tiefen Einblick freigab.
Zwar sei die Sportreporterin grundsätzlich damit einverstanden gewesen, dass ihr Auftritt auf dem roten Teppich von Fotografen begleitet wird. "Aber ersichtlich nicht mit der Veröffentlichung von Aufnahmen dieser Art", erklärte das Gericht laut "SZ". Demnach verletzten diese Fotos trotz des öffentlichen Auftritts die Intimsphäre der 27-Jährigen. Eine bekannte Person müsse Veröffentlichungen ihrer Öffentlichkeitsphäre auch dann hinnehmen, wenn die Aufnahmen für sie unvorteilt haft seien - in diesem Fall werde die strittige Situation aber auch von vielen Lesern als unangenehm oder peinlich empfunden.
Es sei der Zeitung auch möglich gewesen, den Intimbereich etwa durch einen Balken zu schützen. "Bild" vermutete hingegen einen inszenierten Auftritt der Moderatorin - eine Einschätzung, die das Gericht nicht teilte. Für Springer ist der Fall mit dem noch nicht rechtskräftigen Urteil des Landgerichts übrigens abgeschlossen: Der Verlag will jedenfalls keine weiteren Rechtsmittel einlegen.