Es war das große Thema der letzten Tage: "extra 3" veröffentlichte den Satire-Song "Erdowie, Erdowo, Erdogan", woraufhin der türkische Präsident zwei Mal den deutschen Botschafter einbestellen ließ. Erreicht hat Erdogan damit vor allem eines: Werbung für "extra 3", dessen Redaktion sich in dieser Woche prompt über Quotenrekorde freute. Der Mitte März veröffentlichte Song, der nun auch mit englischen und türkischen Untertiteln versehen wurde, ist mittlerweile kurz davor, die Fünf-Millionen-Klickgrenze zu knacken und ist dementsprechend bereits in der ganzen Welt zum Gesprächsstoff geworden. Nun hat sich CNN-Journalistin Christiane Amanpour des Themas angenommen und mit Erdogan, der derzeit wegen des Atomgipfels in den USA weilt, ein Interview geführt.

Dieses erinnert wegen der sehr direkten Art und Weise der Unterhaltungsführung an das erst kürzlich erschienene Interview bei der DW mit der AfD-Chefin Frauke Petry. Eröffnet wird mit der Frage, warum es ihn überhaupt interessiere, was in Deutschland über ihn gesagt wird. Ob es nicht Dünnhäutigkeit zeigen würde, wenn man so reagiert, wie er es tat. Erdogan führt aus, dass er kein Problem damit gehabt hätte, wenn es Kritik gewesen wäre. Der Beitrag sei aber klar als Beleidigung zu sehen und sei damit nicht vertretbar. "Ich und meine Leute sind offen für Kritik", aber "Satire oder nicht", alles habe Grenzen. Es sei nicht in Ordnung, ein Thema in einer Karikatur zur Unkenntlichkeit zu verbiegen. Ein solch satirischer Beitrag, mit einem Präsidenten als Ziel, sei Verleumdung. Da sei es nur natürlich, dass er sich mit Hilfe seiner Rechtsanwälte wehre.

Im weiteren Verlauf geht Amanpour auf seine allgemeine Haltung gegenüber der Presse ein, und fragt, weshalb die Situation in einen "Krieg mit der Presse" ausgeartet sei. Auch das weist Erdogan zurück: "Ich bin nicht im Krieg mit der Presse", er habe auch nie etwas getan, um die Medienfreiheit einzuschränken. Allerdings würden illegale Aktivitäten der Presse nunmal ihren Preis kosten und verfolgt werden.

 

Das beschriebene Interview: