Das ZDF hat in diesen Tagen mit den Dreharbeiten zu einem Zweiteiler mit dem Arbeitstitel "Landgericht" begonnen. Es handelt sich dabei um die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ursula Krechel, die die Geschichte einer jüdisch-christlichen Familie erzählt, die Exil und Verfolgung in der Nazizeit überlebt hat und nach Kriegsende versucht, ihr Leben in Westdeutschland wieder aufzubauen. Nach wahren Begebenheiten wird eine dramatische Familiengeschichte erzählt, die zugleich die Gründungsjahre einer Republik schildern, in denen sich Opfer, Täter und Mitläufer auf der schmerzhaften Suche nach Gerechtigkeit und Wiedergutmachung auseinandersetzen müssen.

"Die Verfilmung des Romans zeigt aus besonderer Perspektive das Ende der NS-Zeit und die ersten Nachkriegsjahre in Deutschland: Wir folgen den Opfern, die den Holocaust und den Krieg im Exil überlebt haben", sagt ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler. "Die Erfahrung der Flucht und die Trennung der Familien schlagen tiefe Wunden, die auch nach einer Rückkehr in die fremd gewordene Heimat nicht heilen. Die Fernseh-Adaption des Romans soll diesen Menschen eine Stimme und ein Gesicht geben. Damit setzt das ZDF seine Erzähltradition der Aufarbeitung deutscher Zeitgeschichte fort." Ein Ausstrahlungstermin für den Film, der noch bis Mitte Mai entstehen soll, steht noch nicht fest.

Hinter der Produktion steht UFA Fiction mit den Produzenten Benjamin Benedict und Nico Hofmann. "Der radikale Blick in 'Landgericht' öffnet den Raum für menschliche Widersprüche, Abgründe und Konflikte auch in der direkten Nachkriegszeit", erklären sie. "Es geht um Menschen, die ihre Sprachlosigkeit und ihre Verletzungen nicht mehr verbergen können. Die psychologisch genaue Adaption von Ursula Krechels Roman durch Heide Schwochow erzählt so präzise wie noch nie, wie Flucht und Vertreibung die Selbstverständlichkeit des Lebens unmöglich machen."

In den Hauptrollen spielen Johanna Wokalek und Ronald Zehrfeld. Daneben sind unter anderem Barbara Auer, Ulrike Kriener, Katharina Wackernagel, Christian Berkel und Felix Klare zu sehen. Regie führt Matthias Glasner, für das Drehbuch zeichnet Heide Schwochow verantwortlich. Zur Produzentenriege gehört auch Sebastian Werniger, ausführende Produzentin ist Verena Monssen.