Sky kann erneut einen Erfolg im Kampf gegen illegales Streaming seiner Angebote verzeichnen. Nachdem kürzlich ein Mann, der über das "Card-Sharing-Verfahren" Dritten gegen Zahlung eines Entgeltes Zugang zu den Pay-TV-Programmen von Sky verschafft hatte, zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden war, sitzt nun der mutmaßliche Administrator der Streaming-Plattform "istreams.to", ein 22-Jähriger aus dem Münsterland, in Untersuchungshaft.
Die Seite hatte ihren Nutzern einen illegalen Zugang zu Sport- und Fiction-Programmen von Sky gegen Zahlung eines monatlichen Festpreises ermöglicht. Die Seite wurde durch das BKA inzwischen geschlossen. Wer sie nun ansurft, erhält nur noch einen Hinweis des BKA: "Die Plattform und der kriminelle Inhalt wurden beschlagnahmt". Den Ermittlungen des Bundeskriminalamts gegen die Streaming-Plattform gingen eine Strafanzeige von Sky Deutschland im Jahr 2012 sowie die kontinuierliche Sicherung und Präsentation von Beweismitteln seitens Sky voraus, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Anfang vergangener Woche schlugen die Fahnder schließlich zu und nahmen den Verdächtigen fest.
Das BKA hatte nicht nur die Streaming-Plattform im Visier, sondern auch andere Foren, über die beispielsweise illegale Güter wie Waffen, Betäubungsmittel, Falschgeld, gefälschte Ausweise oder ausgespähte Daten gehandelt wurden. "Die konzertierten Ermittlungsmaßnahmen im In- und Ausland sind ein bedeutender Schlag gegen die deutschsprachige Underground-Economy-Szene und ein erneuter Beweis dafür, dass es im Internet keine vollständige Anonymität gibt, auch nicht im sog. Darknet", schreibt das BKA.
Holger Enßlin, Geschäftsführer Legal, Regulatory & Distribution von Sky Deutschland: "Nach dem wegweisenden Urteil des Landgerichts Verden zeigt auch dieser beeindruckende Fahndungserfolg, dass illegales Streaming in Deutschland keine Zukunft hat. (...) Wir werden unsere Inhalte mit aller Macht schützen und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden dafür sorgen, dass die Betreiber entsprechender illegaler Plattformen mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden. Und den Nutzern derartiger Angebote sollte spätestens jetzt klar sein, dass sie durch ihre Zahlungen an die Betreiber kriminelle Machenschaften in großem Stil unterstützen."