Nach der über weite Strecken hinweg langweiligen neunten Staffel haben sich die Macher von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" für die am Freitag startende Jubiläumsstaffel einiges vorgenommen. Dabei sollen auch etwas prominentere Namen wie Jenny Elvers, Gunter Gabriel und Brigitte Nielsen, die sich schon 2012 die Krone sicherte, helfen. "Sogar RTL lernt aus Fehlern. Und im letzten Jahr haben wir einfach ein paar zu viele davon gemacht", gab Dschungelcamp-Autor Jens Oliver Haas im Interview mit der "Rheinischen Post" zu. "Vielleicht war das einfach Arroganz - aber wir dachten wohl, dass der Dschungel ein Selbstläufer ist. Das ist er aber nur, wenn die Mischung stimmt."

Es sei ein Fehler gewesen, dass es kein Gefälle im Camp gab. "Es waren zu viele TV-Eigengewächse, die nichts zu erzählen haben, weil sie nichts erlebt haben. Wenn zwei ehemalige Game-Show-Assistenten die größte Karriere haben, dann reicht das einfach nicht", so Haas, der auch eine gewisse Erwartungshaltung des Publikums spürt. "In diesem Jahr sind wir auf Bewährung. Die Zuschauer haben uns das Camp 2015 nur verziehen, weil sie gemerkt haben, dass wir alles getan haben, um sie trotzdem zu unterhalten. Aber 2016 muss der Fokus wieder unten im Camp liegen."

Der Hass auf die Kandidaten des vergangenen Jahres sei massiv gewesen, sagte der Autor in der "Rheinischen Post". "Man darf bei allem Spaß nicht vergessen, dass das ein Job ist. Auch für die da unten. Die bekommen viel Geld für die zwei Wochen - und können noch mehr verdienen, wenn sie sich gut anstellen. Das aber war Arbeitsverweigerung." Gemeinsam arbeite man an der erfolgreichsten Unterhaltungsshow Deutschlands, gibt Jens Oliver Haas zu bedenken. "Solche Kollegen haben da nichts verloren. Das ist eine Frechheit gegenüber allen Kollegen, uns und den Zuschauern. Es ist ja nicht so, dass das nur Langweiler waren. Auch... klar. Aber die haben sich gezielt verweigert. Und das wäre in jedem normalen Arbeitsverhältnis ein Kündigungsgrund."

Das Autorenteam habe sein Geld jedenfalls "noch nie so ehrlich verdient", sagte Haas rückblickend und gab zu: "Teilweise waren wir wirklich verzweifelt - du kannst ja nicht jeden Tag nur von dem leben, was in der Heimat passiert. Wir haben so viele Witze über Walters Buckel gemacht - das war uns irgendwann selbst peinlich." Für die zehnte Staffel stellt er schon mal Veränderungen in Aussicht: "Ich versuch das mal ohne die branchenüblichen Adjektive: Man wird ab der ersten Minute merken, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht haben."