Vox wurde in den vergangenen Wochen schon vielfach für seinen Mut, eine eigene Serie zu produzieren gefeiert. Doch auch RTL II steigt in dieser Saison ins Geschäft mit eigenproduzierter Primetime-Fiction ein: Am Dienstag, 16. Februar feiert um 20:15 Uhr die zunächst drei Folgen umfassende Miniserie "Gottlos - Warum Menschen töten" ihre Premiere. Die ersten beiden einstündigen Filme "Sex, Drugs & Rock'n Roll" und "Der Polizist" gibt's dabei direkt am Stück zu sehen.

Die Adaption eines holländischen Formats ist ein sehr ambitioniertes Projekt, denn mit der deutschen liebsten Genre - den Krimis - hat es nicht viel gemein "Es geht zwar um Verbrechen, aber es gibt keine Ermittler. Da wo 'Tatort' & Co. anfangen, hören wir auf", erklärte Regisseur Thomas Stiller bei der Premiere auf dem Filmfest Oldenburg im Herbst. Konkret geht es darum, die Vorgeschichte zu zeigen: Die Entstehung, Entwicklung und Eskalation eines Konflikts, der schließlich in einer Gewalttat endet. Bis zum Schluss weiß der Zuschauer dabei nicht, wer Opfer und wer Täter ist.

Tom Zwiessler, Bereichsleiter Programm bei RTL II: "Mit 'Gottlos' findet eine Produktion den Weg auf die TV-Bildschirme, die sich in vielerlei Hinsicht vom Gewohnten abhebt. Die Serie transportiert in einer packenden Art die Entwicklung zwischenmenschlicher Konflikte – bis hin zur vollständiges Eskalation. Mit seiner ungewöhnlichen Erzählweise und der intensiven Bildsprache rückt der Zu- schauer hautnah an die Verbrechen heran und bekommt die Möglichkeit, die Mechanik der Opfer-Täter-Beziehung nachzuvollziehen."

Die Riege der Macher ist beachtlich: Als Produzenten fungieren Marc Conrad (Conradfilm, u.a. "Das Experiment", "Im Angesicht des Verbrechens") sowie Jan Kaiser (Bavaria Fernsehproduktion, u.a. "Dengler", "Buddenbrooks"), Drehbuchautor und Regisseur ist Grimme-Preisträger und "Tatort"-Regisseur Thomas Stiller. Vor der Kamera stehen unter anderem Matthias Koeberlin, Jule Ronstedt, Sabine Vitua, Ralph Herforth, Sylta Fee Wegmann und Antonio Wannek. RTL II ließ den Machern bei der Entwicklung und Umsetzung übrigens völlig freie Hand. "RTL II überlässt Autor und Regisseur die komplette kreative Freiheit. Das ist ein rares Gut in der Branche, das man sonst nur aus den USA von Playern wie HBO oder Netflix kennt. Als der Sender uns diesen Vorschlag machte, wusste ich sofort, dass wir die besten Kreativen begeistern werden", schwärmt Marc Conrad. Ausführende Produktionsfirma ist die Bavaria Fernsehproduktion.