Deutscher Fernsehpreis 2005: Drei ARD-Filme mit je vier Nominierungen
Die neunköpfige Jury des Deutschen Fernsehpreises unter der Leitung der Fernsehjournalisten Klaudia Brunst hat aus rund 1.000 Vorschlägen die diesjährigen Nominierungen ausgewählt. In den 23 Fernsehpreis-Kategorien gibt es wie in den Vorjahren jeweils drei Nominierte.
In der Königskategorie „Bester Fernsehfilm“ ist neben der quotenstarken Sat.1-Familienkomödie „Das Gespenst von Canterville“ und dem ARD-Film „Marias letzte Reise“ auch der erfolgreiche ZDF-Mehrteiler „Die Patriarchin“ mit Iris Berben und Ulrich Noethen nominiert. Die beiden Hauptdarsteller des ZDF-Fernsehfilms kämpfen zudem um den Preis in der Kategorie „Bester Schauspieler“.
Zum ersten Mal sprachen die Juroren in diesem Jahr Nominierungen für die „Beste Krimi-Reihe" aus. „Krimis sind im deutschen Fernsehen eine Klasse für sich. Mit dieser Kategorie möchte die Jury die herausragenden Einzelstücke der großen Krimi-Reihen in einem Wettbewerb direkt mit einander vergleichen", so die Juryvorsitzende Klaudia Brunst. Nominiert wurden der ARD-Dauerbrenner „Tatort" mit der Folge “Herzversagen" mit Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf, die ZDF-Reihe “Bella Block" mit Hannelore Hoger und der Folge „Die Freiheit der Wölfe" sowie „Polizeiruf 110" (ARD) mit der Folge „Der scharlachrote Engel" von Dominik Graf.
Nach dem Votum der Jury ist der Regisseur Dominik Graf noch mit einer weiteren Arbeit vertreten. In der Kategorie „Beste Regie" tritt er mit „Hotte im Paradies" (ARD) gegen Matti Geschonneck mit „Mord am Meer" (ZDF) und Hermine Huntgeburth mit „Der Boxer und die Friseuse" (ARD) an.
Insgesamt fallen die häufigsten Nennungen mit jeweils vier Nominierungen auf die Fernsehfilme "Hotte im Paradies", "Marias letzte Reise" sowie "Der Boxer und die Friseuse" – allesamt Produktionen, die im „Ersten“ zu sehen waren.
In der Kategorie „Beste Tägliche Serie" würdigen die Juroren in diesem Jahr erstmals auch die momentan boomenden Telenovelas. Hier fällt die Entscheidung zwischen SAT.1-Erfolgsformat „Verliebt in Berlin" mit Alexandra Neldel, dem ZDF-Vorreiter „Bianca - Wege zum Glück" mit Tanja Wedhorn und der seit elf Jahren erfolgreichen RTL-Daily-Soap „Unter Uns".
Als „Beste Serie" gehen die Berliner Polizisten von „Abschnitt 40" (RTL) ins Rennen gegen „SOKO Leipzig" (ZDF) und „München 7" (BR). Cordula Stratmanns „Schillerstraße" (SAT.1) ist als "Beste Comedy" nominiert, neben Christian Ulmens Rollenspielen in "Mein neuer Freund" (ProSieben) und der Comedy-Reiseshow „Pastewka in..." (RTL).
Ein frühzeitiges Geburtstaggeschenk bekommt Fußball-Legende Franz Beckenbauer, der am kommenden Sonntag seinen 60. Geburtstag feiert. Zusammen mit Johannes B. Kerner, Béla Réthy, Jürgen Klopp und Urs Meier darf er sich über eine Nominierung für die Präsentation des „Confederations Cup: Halbfinale Deutschland - Brasilien" (ZDF) freuen. Ebenfalls in der Kategorie „Beste Sportsendung“ nominiert sind Sebastian Hellmann für die Moderation von „Fußball: Bundesliga live" (Premiere) sowie Oliver Welke und Werner Hansch für Moderation und Kommentierung der „UEFA Champions League" (Sat.1).
Die Nominierungen für die Beste Informationssendung werden erst nach der Bundestagswahl bekannt gegeben. Im Sendervergleich führt (ohne die Informationskategorie) die ARD mit 26 Nominierungen, das ZDF folgt mit 21, SAT.1 mit 14, RTL mit 7, die Dritten Programme und ProSieben mit jeweils 3 Nennungen und Premiere mit einer Nennung. Der Ehrenpreis und die beiden Förderpreise werden zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.
Zum siebten Mal wird der Deutsche Fernsehpreis am 15. Oktober im Kölner Coloneum verliehen. Erst an diesem Tag entscheidet die Jury, welche der 54 vorausgewählten Programme und TV-Leistungen mit dem begehrten Preis ausgezeichnet werden. Die Fernsehpreisgala wird am Sonntag, dem 16. Oktober, um 20.15 Uhr, bei SAT.1 ausgestrahlt.
Alle Nominierungen im Überblick
Bester Fernsehfilm/Mehrteiler:
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Das Gespenst von Canterville (Sat.1/Roxy Film/Schesch Filmproduktion GmbH & Co. KG)
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Marias letzte Reise (ARD/BR/TV60Filmproduktion GmbH)
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Die Patriarchin (ZDF/ORF/MOOVIE - the art of entertainment GmbH/Starfilm GmbH)
Beste Krimi-Reihe:
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Bella Block: Die Freiheit der Wölfe mit Hannelore Hoger (ZDF/Objectiv Film GmbH)
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Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel mit Edgar Selge und Michaela May(ARD/BR/BurkertBareiss Produktion)
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Tatort: Herzversagen mit Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf (ARD/HR)
Beste Regie Fernsehfilm/Mehrteiler:
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Matti Geschonneck für Mord am Meer (ZDF/Network Movie Film- und Fernsehproduktion)
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Dominik Graf für Hotte im Paradies (ARD/BR/WDR/ARTE/Trebitsch Produktion International)
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Hermine Huntgeburth für Der Boxer und die Friseuse (ARD/NDR/ARTE/Josefine Filmproduktion)
Bestes Buch Fernsehfilm/Mehrteiler:
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Christoph Darnstädt für Das Zimmermädchen und der Millionär (Sat.1/typhoon films)
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Holger Karsten Schmidt für Der Stich des Skorpion (ARD/WDR/ARTE/Studio Hamburg)
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Eckhard Theophil für Der Boxer und die Friseuse (ARD/NDR/ARTE/Josefine Filmproduktion)
Bester Schauspieler Fernsehfilm:
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Sebastian Koch für Speer und Er (ARD/WDR/BR/NDR/ORF/Bavaria Film GmbH)
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Misel Maticevic für Hotte im Paradies (ARD/BR/WDR/ARTE/Trebitsch Produktion International) und Das Zimmermädchen und der Millionär (Sat.1/typhoon films)
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Ulrich Noethen für Der Boxer und die Friseuse (ARD/NDR/ARTE/Josefine Filmproduktion) und ie Patriarchin (ZDF/ORF/MOOVIE - the art of entertainment GmbH/Starfilm GmbH)
Beste Schauspielerin Fernsehfilm:
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Iris Berben für Die Patriarchin (ZDF/ORF/MOOVIE - the art of entertainment/Starfilm GmbH)
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Monica Bleibtreu für Marias letzte Reise (ARD/BR/TV60Filmproduktion GmbH)
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Johanna Wokalek für Die Kirschenkönigin (ZDF/ARTE/ndF neue deutsche Filmgesellschaft)
Bester Schauspieler Nebenrolle:
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Michael Fitz für Marias letzte Reise (ARD/BR/TV60Filmproduktion GmbH)
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Michael Gwisdek für Abschnitt 40: Terroristen (RTL/typhoon films)
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Hinnerk Schönemann für Der Boxer und die Friseuse (ARD/NDR/ARTE/Josefine Filmproduktion)
Beste Schauspielerin Nebenrolle:
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Nadeshda Brennicke für Hotte im Paradies (ARD/BR/WDR/ARTE/Trebitsch Produktion Int.)
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Katja Riemann für Küss mich, Hexe (Sat.1/X Filme Creative Pool GmbH)
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Birge Schade für Hotte im Paradies (ARD/BR/WDR/ARTE/Trebitsch Produktion International) und Delphinsommer (ARD/WDR/UFA Fernsehproduktion GmbH) und Katzenzungen (ARD/NDR/ARTE/AllMedia Pictures GmbH)
Beste Kamera:
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Armin Alker und Dominik Schunk für Tatort: Wo ist Max Gravert? (ARD/HR)
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Benedict Neuenfels für 21 Liebesbriefe (ZDF/MOOVIE - the art of entertainment GmbH)
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The Chau Ngo für Tatort: Scheherazade (ARD/Radio Bremen/WDR/Degeto Film GmbH) und Folge der Feder! (ZDF/Das Kleine Fernsehspiel/moneypenny filmproduktion GmbH/dffb)
Bester Schnitt:
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Stefan Blau für Tatort: Wo ist Max Gravert? (ARD/HR)
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Elke Schloo für Tatort: Scheherazade (ARD/Radio Bremen/WDR/Degeto Film GmbH)
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Brigitta Tauchner für Bettgeflüster & Babyglück (Sat.1/Stream Films AG)
Beste Musik:
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Jo Barnikel und Stephan Wildfeuer für Abschnitt 40 (RTL/typhoon films)
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Annette Focks für Bella Block: ... denn sie wissen nicht, was sie tun (ZDF/Objectiv Film), Das Gespenst von Canterville (Sat.1/Roxy Film GmbH&Co. KG/Schesch Filmproduktion GmbH), Die Kirschenkönigin (ZDF/ARTE/ndF neue deutsche Filmgesellschaft mbH), Marias letzte Reise (ARD/BR/TV60Filmproduktion GmbH) und Wellen (ZDF/ARTE/Ziegler Film GmbH & Co. KG/LKS Litauisches Filmstudio)
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Ralf Wienrich für Bella Block: Die Freiheit der Wölfe (ZDF/Objectiv Film GmbH)
Beste Ausstattung:
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Knut Loewe (Szenenbild) und Lucie Bates (Kostümbild) für Die Kirschenkönigin (ZDF/ARTE/ndF neue deutsche Filmgesellschaft mbH)
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Götz Weidner (Szenenbild) und Barbara Baum und Sibyll Möbius (Kostümbild) für Speer und Er (ARD/WDR/BR/NDR/ORF/Bavaria Film GmbH)
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Ingrid Buron und Gregory Namberger (Szenenbild) und Heidi Plaetz (Kostümbild) für Was Sie schon immer über Singles wissen wollten (RTL/Hager Moss Film GmbH)
Beste Serie:
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Abschnitt 40 (RTL/typhoon films)
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München 7 (BR)
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SOKO Leipzig (ZDF/UFA Fernsehproduktion GmbH)
Beste Schauspieler Serie:
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Ulrich Mühe für Der letzte Zeuge (ZDF/novafilm Fernsehproduktion Otto Meissner KG)
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Sophie Schütt und Jochen Horst für Typisch Sophie (Sat.1/AllMedia Pictures GmbH/Constantin Film Produktion GmbH)
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Jutta Speidel und Fritz Wepper für Um Himmels Willen (ARD/MDR/ndf Neue deutsche Filmgesellschaft mbH)
Beste Tägliche Serie:
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Bianca - Wege zum Glück (ZDF/ORF/SF DRS/Grundy UFA TV Produktion GmbH/teamWorx Television & Film GmbH)
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Unter Uns (RTL/Grundy UFA TV Produktion GmbH)
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Verliebt in Berlin (Sat.1/Grundy UFA TV Produktion GmbH/Phoenix Film Karlheinz Brunnemann GmbH & Co. Produktions KG
Beste Sitcom:
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Nikola mit Mariele Millowitsch und Walter Sittler (RTL/SONY Pictures Film und Fernseh Produktions GmbH)
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Stromberg mit Christoph Maria Herbst (ProSieben/Brainpool TV GmbH)
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Typisch Mann! mit Thomas Heinze und Nina Kronjäger (ZDF/Studio Hamburg Produktion GmbH)
Beste Comedy:
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Mein neuer Freund (ProSieben/Brainpool TV GmbH)
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Pastewka in ... (RTL/Versfilm GmbH)
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Schillerstraße (Sat.1/Hurricane Fernsehproduktion GmbH)
Beste Unterhaltungssendung/Beste Moderation Unterhaltung:
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clever! Die Show, die Wissen schafft mit Wigald Boning und Barbara Eligmann (Sat.1/Constantin Entertainment GmbH)
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Genial daneben - Die Comedy Arena mit Hugo Egon Balder, Hella von Sinnen und Bernhard Hoëcker (Sat.1/Hurricane Fernsehproduktion GmbH)
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Das große TV total Turmspringen mit Stefan Raab (ProSieben/Brainpool TV GmbH/Raab TV GmbH)
Beste Dokumentation:
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Als der Krieg nach Deutschland kam (Sat.1/Spiegel TV GmbH)
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Kanalschwimmer (ZDF/Das kleine Fernsehspiel/Caligari Film GmbH)
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Skinhead Attitude (ZDF/ARTE/SF DRS/Das Kleine Fernsehspiel/Dschoint Ventschr Filmproduktion/Cameo Film und Fernsehproduktion/Horizon Films)
Beste Reportage:
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Do swidanja - Abschied von Russland (ARD/WDR)
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Menschen hautnah: Mit 16 auf Wolke Null (WDR)
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die story: SchussWechsel (WDR/Context TV Produktion)
Beste Moderation Information:
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Thomas Kausch für Sat.1 News (Sat.1)
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Claus Kleber für heute journal (ZDF)
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Anne Will für Tagesthemen (ARD)
Beste Sportsendung:
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Sebastian Hellmann für die Moderation von Fußball: Bundesliga live (Premiere)
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Johannes B. Kerner, Béla Réthy, Jürgen Klopp, Urs Meier und Franz Beckenbauer für die Präsentation des Confederations Cup: Halbfinale Deutschland - Brasilien (ZDF)
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Oliver Welke und Werner Hansch für Moderation und Kommentierung der UEFA Champions League (Sat.1)