Nun doch zweite TV-Diskussion mit Schröder und Merkel
Sechs Tage vor der Bundestagswahl kommt es nun doch noch zu einem zweiten Fernseh-Streitgespräch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seiner Herausforderin Angela Merkel (CDU). Die ARD bestätigte einen Bericht der „Bild“-Zeitung, wonach Schröder am 12. September in der vom MDR und HR produzierten Sendung „Die Favoriten – Spitzenpolitiker im Kreuzverhör“ auftreten werde. Schröder werde anstelle von SPD-Chef Franz Müntefering teilnehmen, der sich wegen der am gleichen Tag stattfindenden Beerdigung des früheren SPD-Bundesgeschäftsführers Peter Glotz entschuldigt hat.
Neben Schröder sind bei der Dikussionsrunde Außenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die Grünen), der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle, der Spitzenkandidat von Die Linke.PDS, Gregor Gysi, und auch Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU) zu Gast. Merkel wollte bisher immer nur ein Treffen mit Schröder.
TV-Duell am Sonntag nicht bei Phoenix
Der öffentlich-rechtliche Informations- und Ereigniskanal Phoenix wird die ARD-Diskussionsrunde mit den Parteivorsitzenden und Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl ab 21.05 Uhr parallel zum „Ersten“ übertragen und von Gebärdensprachdolmetschern übersetzen lassen.
Keine Übertragung in Gebärdensprache bei Phoenix wird es allerdings bei dem TV-Duell zwischen Schröder und Merkel am kommenden Sonntag geben. Die Chefredakteure von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 verständigten sich darauf, dass Phoenix nicht – wie zunächst geplant – das Aufeinandertreffen der Kanzlerkandidaten zeigen darf.
Peter Limbourg, SAT.1-Verhandlungsführer für das TV-Duell, sagte, im Falle einer Übertragung durch Phoenix müssten auch den privaten Nachrichtensender N24 und n-tv das Senderecht eingeräumt werden. Ein RTL-Sprecher schloss sich der Auffassung an und wies darauf hin, dass sieben Kanäle mit ein und derselben Sendung letztlich zu viele seien. ARD und ZDF haben nun angekündigt, für die Hörgeschädigten das Duell auf ihren Teletext-Seiten zu untertiteln.