Während der Deutsche Fernsehpreis erst im kommenden Jahr und dann auch nicht mehr im Rahmen einer Fernsehgala verliehen wird, hält RTL an der Verleihung des Deutschen Comedypreises in der bisherigen Form weiter fest. Allerdings erfolgt die TV-Ausstrahlung erst in einem enormen Abstand von elf Tagen zur eigentlichen Verleihung. Die findet nämlich am 20. Oktober im Kölner Coloneum statt, im Fernsehen gibt's die erneut von Carolin Kebekus präsentierte Verleihung erst am Samstag, 31. Oktober um 22:15 Uhr zu sehen sein.
Verliehen wird der Comedypreis in diesem Jahr wieder in 13 Kategorien. Während Ehrenpreis und die Auszeichnungen für Newcomer, erfolgreichsten Live-Act und erfolgreichste Kinokomödie gesetzte Preise sind, die vom Veranstalter Köln Comedy Festival vergeben werden. Für alle anderen Kategorien wurden nun die Nominierungen bekannt gegeben. Etwas frischen Wind gab's dabei vor allem in den Schauspieler-Kategorien. Denn während sonst meist das übliche Comedypreis-Personal aufgerufen wurde, gibt es hier tatsächlich ein paar ungewohnte Namen.
Als beste Schauspielerin könnte neben Vorjahressiegerin Annette Frier und Anke Engelke nämlich auch Katharina Thalbach ausgezeichnet werden, die im vergangenen Jahr unter anderem als "Schlikkerfrau", aber auch für die Til-Schweiger-Komödie "Honig im Kopf" vor der Kamera stand. Um den Preis des besten Schauspielers bewerben sich gleich zwei Comedypreis-Neulinge: Uwe Ochsenknecht und Charly Hübner. Letzterer stand unter anderem im ARD-Film "Vorsicht vor Leuten" vor der Kamera, der auch als beste TV-Komödie nominiert wurde und sich dort mit "Wir machen durch bis morgen früh" (ZDF) und "Zwei Familien auf der Palme" (Sat.1) messen muss.
Dritter nominierter Schauspieler im Bunde ist Bjarne Mädel, der den Preis 2012 schon einmal gewonnen hat. Seine Serie "Der Tatortreiniger" zählt diesmal übrigens nicht zu den Nominierten. Stattdessen findet sich hier "Pastewka" (Sieger in den Jahren 2006 und 2013), die glücklose und schon abgesetzte RTL-Serienadaption "Männer! Alles auf Anfang" und die ARD-ORF-Serie "Vorstadtweiber" wieder.
Das Prinzip der kleinstmöglichen Bewegung herrscht seit Jahren in den Kategorien Bester Komiker/Beste Komikerin. Als beste Komikerinnen sind Carolin Kebekus, Cindy aus Marzahn und Mirja Boes nominiert, also ausnahmslos die gleichen Damen wie im Vorjahr. Seit 2008 hat übrigens keine andere Komikerin abseits dieser drei mehr in dieser Kategorie gewonnen, zuletzt zwei Mal in Folge Carolin Kebekus. Eine Titelverteidigung wird es bei den männlichen Pendants nicht geben, Vorjahressieger Kaya Yanar fehlt nämlich diesmal auf der Nominierten-Liste. Er wurde durch Paul Panzer ersetzt, dessen einziger Comedypreis bislang 2006 der Newcomer-Preis war. Die weiteren Nominierten Bülent Ceylan (2011) und Dieter Nuhr (2010/2009) haben hingegen schon Auszeichnungen als bester Newcomer auf dem Konto. Bülent Ceylan und Paul Panzer sind auch mit ihrem Soloprogramm nominiert, dazu kommt hier noch Michael Mittermeier mit "Blackout".
Im Show-Bereich gibt's diesmal eine Aufteilung in "Beste Comedyshow" und "Beste Personality-Show". In der neu geschaffenen Personality-Show-Kategorie sortiert der Comedypreis folgende Formate ein: "PussyTerror TV" (WDR), "Luke! Die Woche und ich" (Sat.1), "Geht's noch?! Kayas Woche" (RTL), "Neo Magazin Royale" (ZDF) und "Circus HalliGalli" (ProSieben) - also einen guten Teil der Formate, die im vergangenen Jahr noch in der allgemeinen Show-Kategorie auftauchten. Dort dürfen sich diesmal stattdessen die vielfach ausgezeichnete "heute-show", "Schwarz Rot Pink" mit Cindy aus Marzahn und "Mein bestes Jahr - Comedy mit Rückblick" (RTL) Hoffnung machen.
Über die Nominierungen hat übrigens gemeinsam von Köln Comedy GmbH, Brainpool und RTL entschieden, die Preise vergibt dann eine Jury unter dem Vorsitz von Dieter Nuhr. Daneben gehören ihr Ralf Günther, Josef Ballerstaller, Torsten Zarges, Jan Markus Linhof, Bernd von Fehrn und Christiane Ruff an.