15.000 Mitglieder hatten die "Krautreporter" zum Start des Angebots gesammelt, seitdem sind über 3.000 weitere dazu gekommen. Sie zahlen mindestens 5 Euro im Monat - also 60 Euro im Jahr - und erhalten dadurch unter anderem die Möglichkeit, unter den Artikeln zu kommentieren, Podcasts zu nutzen oder Events zu bezahlen. Doch der eigentliche Inhalt, also die Artikel selbst, waren bislang auch für Nicht-Mitglieder kostenlos abrufbar - schließlich wollte man trotzdem für eine hohe Reichweite sorgen.
Im zweiten "Krautreporter"-Jahr, das am 15. Oktober anbricht, ändert sich das nun. In einem Blog-Eintrag kündigen Herausgeber Sebastian Esser und Geschäftsführer Philipp Schwörbel an, das "Trittbrettfahrerproblem" lösen zu wollen - wobei es durchaus diskussionswürdig ist, ob man die bislang nicht zahlenden Nutzer tatsächlich als "Trittbrettfahrer" bezeichnen sollte, schließlich war es ja erklärtes Teil des Konzepts, die Inhalte auch Nicht-Zahlern zugänglich zu machen.
Ab dem 15. Oktober können nun also nur noch zahlende Mitglieder die Artikel ohne weiteres aufrufen. Sie erhalten allerdings auch die Möglichkeit, die Artikel zu "verschenken" - und zwar, indem sie einen entsprechenden Link per Mail, Facebook, Twitter oder welche Art auch immer teilen. 48 Stunden sind über einen solchen Link die Artikel auch für Nicht-Abonnenten lesbar. "Wie immer: Es ist ein Versuch. Wir wollen ausprobieren, ob Krautreporter dadurch gewinnt", schreiben Esser und Schwörbel. Bislang ist das Echo allerdings sehr verhalten.