Es war der 9. Juli als zuerst die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über die Durchsuchung der Räumlichkeiten der Bavaria Studios & Production Services GmbH in Geiselgasteig durch Mitarbeiter des Bundeskartellamts berichtete. Die Bavaria Film bestätigte auf Anfrage die Durchsuchungen bei der Tochtergesellschaft: „Daraufhin haben Aufsichtsrat und Gesellschafter der Bavaria Studios & Production Services GmbH am Donnerstag beschlossen, die Interne Revision der Mehrheitsgesellschafterin Bavaria Film GmbH unter Einbeziehung externer Fachberater mit der Untersuchung des Sachverhalts zu beauftragen“, teilte Bavaria-Pressesprecher Sebastian Feuß noch am gleichen Tag mit.

Nach Informationen des Medienmagazins DWDL.de hatte diese interne Untersuchung des Vorwurfs jetzt personelle Konsequenzen: Martin Moll, seit 2009 Geschäftsführer der im Fokus stehenden Bavaria Studios & Production Services GmbH und seit mehr als 10 Jahren in der Bavaria-Familie tätig, wurde mit sofortiger Wirkung von seinem Posten abberufen und das Arbeitsverhältnis beendet. Auf DWDL.de-Anfrage bestätigt Bavaria-Sprecher Feuß die Personalie am Donnerstagnachmittag. Neuer Geschäftsführer der Bavaria Studios & Production Services GmbH wird zunächst Achim Rohnke, gleichzeitig einer der beiden Geschäftsführer der Mutterholding Bavaria Film.

Dort hatte sich der neue Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Christian Franckenstein, gerade erst mehr Transparenz auf die Fahnen geschrieben als die Ermittlungen des Bundeskartellamts bekannt wurden. Auf Basis welcher konkreten Erkenntnisse die Trennung von Martin Moll jedoch nun erfolgte, wollte die Bavaria heute nicht kommentieren und verwies auf die andauernden Ermittlungen des Bundeskartellamts. Entschieden wurde die außerordentliche Kündigung von der Gesellschafterversammlung der Bavaria Studios & Production Services GmbH am vergangenen Dienstag. Die Bavaria hält übrigens 62,4 Prozent an der betroffenen Tochterfirma. Ferner sind das ZDF mit 25,1 Prozent und mit geringerem Anteil die LFA München beteiligt.

Neben der Bavaria Film-Tochter ist auch die Studio Hamburg-Tochter Studio Berlin Adlershof vom Bundeskartellamt durchsucht worden, wie eine Studio Hamburg-Sprecherin im Juli auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de bestätigte. „Das Unternehmen ist um die Klärung der Vorwürfe bemüht und kooperiert mit dem Bundeskartellamt in vollem Umfang“, erklärte Pressesprecherin Ingrid Meyer-Bosse. Über personelle Konsequenzen oder den Fortschritt der Aufklärung bei der Studio Hamburg-Tochter ist bislang nichts bekannt geworden.

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