Wenige Wochen nach dem Abschied von Andy Borg laufen die Vorbereitungen für den neuen "Musikantenstadl" auf Hochtouren. Die Volksmusik-Show wird ab September jedoch nicht nur mit Francine Jordi und Alexander Mazza ein neues Moderatoren-Duo bekommen, sondern im Zuge dessen auch einen neuen Namen. ORF, ARD und Schweizer Fernsehen sparen sich künftig die "Musikanten" im Titel und benennen den Klassiker in "Stadlshow" um. Entsprechende Spekulationen hatte es bereits vor einigen Wochen gegeben.
Das neue Konzept der Musikshow soll laut ORF den aktuellen Trends der zugehörigen Genres Rechnung tragen und gleichzeitig eigene Impulse setzen - auch, weil sich die volkstümliche Musik und Schlager in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt hätten. Und so soll die neue "Stadlshow" künftig Jung und Alt, Stadt und Land, aber auch Tradition und Modernes miteinander verbinden. Geplant sind unter anderem Crossover-Produktionen, die sich über musikalische Grenzen hinwegsetzen. Gleichzeitig soll ein besonderes Augenmerk der Live-Musik gelten. Zudem ist geplant, der jeweiligen Gastgeber-Region mit ihren Menschen und ihrer Musik eine zentrale Rolle zukommen zu lassen. Hierfür wird Francine Jordi in jeder Sendung das Studio verlassen, "um die Wurzeln der Regionen kennenzulernen", wie sie betont.
Über ihren Co-Moderator sagt sie: "Bei Alexander Mazza und mir war es 'Liebe auf den ersten Blick'. Wir sind total auf einer Wellenlänge, harmonieren sehr und werden uns sicher gut ergänzen." Mazza, der zuletzt im ZDF unter anderem das Magazin "ML Mona Lisa" präsentierte, ist entsprechend gespannt: "Francine und ich dürfen eine Sendung fortführen, die bereits eine sehr lange und erfolgreiche Tradition hat. Da ist man natürlich schon stolz und geht mit Spannung, viel Neugier und Spaß an diese neue Aufgabe heran." Oberste Priorität sei es jedoch, das Publikum zu unterhalten."
"Zu einer sorgfältigen Markenpflege gehört aber auch Veränderung - vor allem bei Fernsehformaten, die sich einer zeitgemäßen, lebendigen Musikszene verpflichtet fühlen."
Andreas Vana, stellvertretender ORF-Unterhaltungschef
"Der 'Musikantenstadl' ist die am längsten laufende Eurovisionssendung und steht damit für eine lebendige Verbindung zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz", sagte der stellvertretende ORF-Unterhaltungschef Andreas Vana am Dienstag. "Zu einer sorgfältigen Markenpflege gehört aber auch Veränderung - vor allem bei Fernsehformaten, die sich einer zeitgemäßen, lebendigen Musikszene verpflichtet fühlen. Und so ist es das Ziel der 'Stadlshow', einerseits die Tradition einer jahrzehntelang beliebten Sendung fortzuführen, andererseits aber aktuelle Trends aufzugreifen und deutliche Impulse für eine erfolgreiche Zukunft dieses Formats zu setzen - also eine Brücke zwischen Tradition und Modernem zu bilden."
Ingmar Grundmann (BR-Redaktionsleiter), Tom Schmidlin (Bereichsleiter Volkskultur, SRF), Francine Jordi, Alexander Mazza, stellvertretender ORF-Unterhaltungschef Andreas Vana, ORF-Sendungsverantwortlicher Florian Illich.
Ingmar Grundmann, zuständiger BR-Redaktionsleiter, sprach gar von einer "neuen Stadl-Ära". Ob es tatsächlich eine Ära wird, bleibt freilich erst noch abzuwarten, denn abgesehen von der Premiere am 12. September ist bislang lediglich die Silvester-Ausgabe gesetzt. "Mit großer Leidenschaft und viel Mut zur Veränderung haben wir gemeinsam mit dem ORF und SRF ein neues Show-Konzept entwickelt. Nun wünschen wir uns, dass die mitreißende Live-Show mit Francine Jordi und Alexander Mazza das Publikum im September begeistern wird - vor Ort in Offenburg und an den Bildschirmen zu Hause", so Grundmann.
Inszeniert wird die Show vom österreichischen Regisseur Kurt Pongratz, der auch bisher schon für den "Musikantenstadl" verantwortlich war. Zuletzt stand er auch hinter dem Eurovision Song Contest in Wien. Gregor Barcal, der für den diesjährigen ESC das Drehbuch geschrieben hat, ist außerdem neu im Stadl-Team. Ebenfalls an Bord bleibt die Band von Wolfgang Lindner. Die Gästeliste der ersten Ausgabe im neuen Gewand steht unterdessen ebenfalls schon fest. Zu Gast sind unter anderem Jürgen Drews, Marc Marshall, Wolfgang Fierek und Marc Pircher. Gänzlich möchte der ORF also nicht auf alte Zöpfe verzichten.