Pearson hat die "Financial Times" für 844 Millionen britische Pfund, umgerechnet also knapp 1,2 Milliarden Euro, an das japanische Business-Medien-Unternehmen Nikkei verkauft. Nikkei hat damit offenbar die Axel Springer SE ausgestochen, die offenbar ebenfalls zu den letzten Bietern gehört hatte, wie unter anderem "Spiegel Online", aber auch der "Guardian" berichteten. Springer hatte kurz vor der Bekanntgabe von Pearson mitgeteilt, dass man die Financial-Times-Gruppe nicht übernehmen werde - ein Interesse daran hatte man aber nicht dementiert.
Die "Financial Times" hätte sicherlich auch Springer gut zu Gesicht gestanden. Zwar war das lachsrosa Wirtschaftsblatt nicht gerade zum Schnäppchnepreis zu haben, dafür hätte man nicht nur eine Marke von internationalem Renommee bekommen, sondern auch noch ein Angebot, das sich längst von seinen Wurzeln als Print-Blatt gelöst hat und zu den immer wieder zitierten Vorbildern in Sachen Paid Content im Web gehört. Da Springer sich hierzulande als Paid-Content- und Digitalisierungs-Vorkämpfer geriert, hätte die "Financial Times" schon aus diesem Grund gut ins Portfolio gepasst.