„Ihre Idee war ‚Deutschland 83‘. Sie hat dieses wunderbare Projekt geschrieben in einem Writers Room, was für amerikanische Kollegen ganz normal; für uns in Deutschland ist es ein neuer Weg gewesen. Aber nicht nur im Writers Room ist ‚Deutschland 83‘ entstanden, sondern auch am Küchentisch von Anna, denn an dem nimmt naheliegenderweise Platz: Jörg Winger, ihr Ehemann und Produzent dieser fantastischen Serie“, so der RTL-Chef am Freitagabend auf dem Dach der Bertelsmann-Repräsentanz. Er hob stellvertretend für den Cast Hauptdarsteller Jonas Nay hervor, der „so jung wie begnadet sei“.
Worte des Dankes gingen auch an den ausführenden Produzenten Sebastian Werninger, das Regie-Duo Edward Berger und Samira Radsi sowie den Mann, der Deutschland verkauft hat: Jens Richter von Fremantle Media International. Hausintern folgte der Dank des RTL-Geschäftsführers an Fiction-Chef Philipp Steffens, Redakteurin Ulrike Leibfried und Jörg Graf, verantwortlich für Programmeinkauf und Produktionsmanagement. Und ohne Nico Hofmann - „dem mit nur einem ‚f‘ im Namen“ - sei auch dieses Projekt nicht denkbar geworden. Hoffmann über Hofmann: „Bei ihm laufen alle Fäden zusammen“. Herausgekommen sei mit „Deutschland 83“ eine „ebenso spannende wie komplexe Geschichte.“
Der Senderchef weiter: „Wir bei RTL sind sehr stolz auf das Programm, weil unser Ziel ist, mit RTL wirklich alle Zuschauer anzusprechen, die unterschiedlichen Bevölkerungsschichten zu begeistern. Wir haben die leichte Unterhaltung im Programm, wir haben die deutsche Nationalmannschaft im Programm, wir haben News und Magazine, wir haben investigative Geschichten mit ‚Team Wallraff‘, wir haben US-Fiction und jetzt haben wir - wie wir finden - eine Vorzeige-Serie, von der Kritiker sagen, das ist der erste ernstzunehmende Beitrag Deutschlands zum vielzitierten New Golden Age of Television.“
Produzent Nico Hofmann fasste sich danach kürzer; betonte neben den guten US-Kritiken auch das rekordverdächtig gute Ranking bei RottenTomatoes.com sowie die Einschaltquote bei Sundance TV, die 20 Prozent über der von zuvor auf diesem Sendeplatz gezeigter US-Fiction liege. „Das muss man sich mal reinziehen“, so Nico Hofmann. „Das freut mich enorm.“ Entstanden sei das Projekt nach einem Mittagessen von Hofmann und Hoffmann. Mit Blick zum RTL-Geschäftsführer lobte der Produzent: „Jetzt darf ich das mal zurückspielen: Du hast das dann glaube ich innerhalb von vier Tagen zugesagt. Das hat es so auch bei RTL in der Form noch nie gegeben - mit kompletter Angstfreiheit, kompletter Lust und Begierde auf dieses Programm.“
Für die Lust auch an der Präsentation der geleistete Arbeit, bedankte sich nach dem Screening der ersten beiden Folgen auch Regisseur Edward Berger - und das gleich mehrfach. Vor der inzwischen nächtlichen Berlin-Kulisse richtete er ein ausdrückliches Lob an UFA Fiction: Diese Vielzahl von Veranstaltungen und Screenings mit den Kreativen, wie während und nach der Produktion von „Deutschland 83“ sei nicht selbstverständlich. Längst nicht immer habe man als Kreativer solche Plattformen um über seine Arbeit zu reden, so Berger, der unter dem Applaus der geladenen Gäste die anwesenden Schauspielerinnen und Schauspieler vor die in den nächtlichen Berliner Himmel ragende Leinwand holte.
Am Samstagvormittag dann erklärt UFA Fiction den Fauxpas auf der Website: Ein junger Kollege habe im Übereifer eigenständig gehandelt. Bleibt zu hoffen, dass RTL sich möglichst bald auf einen deutschen Starttermin für „Deutschland 83“ festlegt. Damit aus dem, was diesmal nur ein merkwürdiger Hinweis von UFA Fiction war, nicht noch ein Piraterie-Problem wird - bei einer deutschen Serie!