Mehreinnahmen von mindestens 1,5 Milliarden Euro werden derzeit durch die Umstellung der geräteabhängigen Rundfunkgebühr auf den geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag erwartet - wobei sich diese Schätzungen noch immer verändern können, wie der Beitragsservice, der die Gelder einzieht, bei der Vorstellung seines Jahresabschlusses erläuterte. Zur Verfügung steht dieses Geld ARD und ZDF nicht, stattdessen werden die Mehreinnahmen auf gesonderten Konten gesammelt. Was damit geschieht, müssen die Ministerpräsidenten der Länder entscheiden.
Am Donnerstag haben sie bei ihrem jüngsten Treffen auch darüber beraten - doch zu einer Entscheidung gelang sind sie nicht. Stattdessen will man die Beratungen nun erst im Frühjahr 2016 abschließen. Dann ist auch bekannt, welchen Finanzbedarf ARD und ZDF für die kommende Beitragsperiode angemeldet haben.
Vorschläge und Forderungen, was mit dem Geld passieren soll, gibt es viele. Die naheliegendste Lösung ist zunächst, die Mehreinnahem zu verwenden, damit der Rundfunkbeitrag in der kommenden Periode nicht ansteigt - oder womöglich sogar sinken kann. Eine erste Senkung um 48 Cent hatte es bereits im April gegeben - zum ersten Mal in der Geschichte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland übrigens. Trotzdem riefen die 48 Cent eher Spott hervor, was die Lust auf eine weitere Senkung bei der Politik nicht unbedingt befeuern dürfte. Auf dem Wunschzettel unterschiedlicher Interessensgruppen stehen schließlich unter anderem auch eine Reduzierung der Werbung bei ARD und ZDF oder die Erhöhung der Programmetats. Ohnehin steht noch eine Evaluation aus, nach der feststehen soll, ob durch die Umstellung einzelne Gruppen übermäßig belastet wurden. In diesen Fällen könnten die Regelungen zum Rundfunkbeitrag noch angepasst werden.