Ein Lichtblick für die seit Dezember vergangenen Jahres im Insolvenzverfahren befindliche deutsche Unternehmung der schweizerischen Joiz Schweiz AG. Die Kölner Mediengruppe M. DuMont Schauberg will sich in nicht näher genannter Höhe an Joiz Deutschland beteiligen. Der Einstieg steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts. Über die Beweggründe ist bislang nichts bekannt. Letztlich aber ist es der Ausbau einer schon bestehenden Zusammenarbeit.
Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg ist bereits seit Jahresanfang erster Lizenznehmer für Joiz Global, die technische Community-Marketing-Lösung. Dahinter versteckt sich eine cloud-basierte, eigenentwickelte Plattform, die User-Interaktionen steigern soll und durch das Sammeln von verhaltensbezogenen Daten zielgenauere Werbung ermöglicht. Zum Einsatz kommt Joiz Global beim zu Jahresbeginn aus center.tv Köln hervorgegangenen Sender Köln.tv.
Es war im Januar eine positive Nachricht der 2009 gegründeten Schweizer Mutter nachdem im Dezember die Tochter Joiz Deutschland in die Insolvenz gehen musste. Die Idee eines jungen, interaktiven Fernsehprogramms erwies sich im deutschen TV-Markt auf Anhieb als finanziell nicht tragfähig. Für die mangelnde Refinanzierung via Werbung machte der Sender auch die in der Nische ungenaue Quotenmessung verantwortlich.
In welcher Form M. DuMont Schauberg Joiz Deutschland fortführen will, ist noch unklar. Möglich wäre auch, dass eine Beteiligung an dem Social-TV-Sender in der jetzigen Situation für das Kölner Medienhaus schlicht kostengünstiger ist als weitere Lizenzierungsverträge. Doch was ist eigentlich noch übrig vom deutschen Joiz? Die technische Verbreitung wurde bereits reduziert und Senderchef Carsten Kollmus ist längst von Bord gegangen. Er wirkt seit Mitte März in der Führung der Mediaagentur Vizeum.