Erst am frühen Morgen hat die Tomorrow Focus AG ihre Jahreszahlen für 2014 veröffentlicht, nun folgt schon die nächste große Meldung aus München. Wie das Unternehmen bekannt gab, werde man die Tomorrow Focus Publishing GmbH an Burda Digital verkaufen. Burda legt dafür 30,2 Millionen Euro auf den Tisch, ein entsprechender Kaufvertrag wurde am Freitag unterzeichnet. Zum 1. Mai soll das Geschäft vollzogen werden. Damit verkauft Tomorrow Focus die deutsche "Huffington Post", "Focus Online", "Finanzen 100", das Elternportal "Netmoms" sowie den Digitalvermarkter Tomorrow Focus Media. 

Bei Burda will man das gekaufte Unternehmen in den Geschäftsbereich Digitalmarken National einfügen. Dort soll sich dann Stefan Winners um die Weiterentwicklung kümmern. Burda hat angekündigt, alle 200 Mitarbeiter übernehmen zu wollen. Zudem sollen die Portale sowie der Vermarkter eigenständig bleiben - auch die Führungsmannschaften bleiben an Bord. 

Für Burda macht der Kauf durchaus Sinn. Nun kann das Medienunternehmen endlich die Strategie, vor allem bei "Focus Online", entscheidend beeinflussen. Das Nachrichtenportal gilt bislang als Schmuddelkind der Branche, auf das gedruckte Magazin hat sich das nicht imagefördernd ausgewirkt. Der Tomorrow Fous AG beschert der Deal voraussichtlich einen Buchgewinn in Höhe von etwa 20 Millionen Euro. Etwa 14,5 Millionen Euro will man in die Hand nehmen, um Schulden zurückzuzahlen. Der Rest soll investiert werden - vorrangig in das Travel-Segment, das ohnehin gerade boomt (DWDL.de berichtete).