Am Montag überraschte Sat.1-Chef Nicolas Paalzow mit der Ankündigung, im Herbst eine neue tägliche Serie am Vorabend starten zu wollen. Inhaltliche Details sind bislang noch nicht bekannt. Dafür steht inzwischen fest, dass Schauspielerin Susan Sideropoulos die Hauptrolle in der Soap übernehmen wird (DWDL.de berichtete). Entsprechende Berichte von "Bild" und "B.Z." bestätigte Sat.1-Sprecherin Diana Schardt am Dienstag auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de. An Soap-Erfahrung mangelt es der 34-Jährigen nicht: Zehn Jahre lang stand sie für die RTL-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" vor der Kamera.

Nach ihrem Ausstieg bei dem Dauerbrenner, der inzwischen immerhin schon knapp vier Jahre zurückliegt, war Sideropoulos unter anderem als Moderatorin der wenig erfolgreichen "Traumhochzeit"-Neuauflage im Einsatz. Darüber hinaus stand sie zusammen mit Stephan Luca für die Sat.1-Serie "Familie Undercover" vor der Kamera, die allerdings beim Pay-TV-Sender Sat.1 Emotions versteckt wurde und bis heute auf ihre Ausstrahlung im Hauptprogramm wartet. Die Hängepartie hielt die Schauspielerin aber offensichtlich trotzdem nicht davon ab, sich auf ein weiteres Sat.1-Projekt einzulassen.

Produziert wird die neue Vorabendserie vom Seifenopern-Spezialisten UFA Serial Drama, der auch für die RTL-Soaps "Gute Zeiten, schlechte Zeiten", "Alles was zählt" und "Unter uns" verantwortlich zeichnet. Darüber hinaus verantwortet die Produktionsfirma die ARD-Serie "Verbotene Liebe", die sich gerade erst nach mehr als 20 Jahren wegen schwacher Quoten vom täglichen Ausstrahlungsrhythmus verabschiedete und in Kürze als Weekly eine allerletzte Chance erhalten wird. Mit Blick auf den neuen Produktionsauftrag von Sat.1 wäre ein Scheitern der "Verbotenen Liebe" für UFA Serial Drama ganz sicher besser zu verkraften.

Ohnehin könnte die neue Sat.1-Soap ab Herbst die Soap-Lücke schließen, die mit dem Aus der "Verbotenen Liebe" einhergegangen ist. Zu unterschätzen ist die Konkurrenz am Vorabend allerdings nicht, zumal RTL II mit "Köln 50667" nach wie vor für zweistellige Marktanteile gut ist. Hinzu kommt, dass Sat.1 nach "Verliebt in Berlin" mit täglichen Vorabendserien meist kein Quoten-Glück mehr beschieden war. Mit "Schmetterlinge im Bauch", "Hand aufs Herz" oder "Eine wie keine" traf der Sender in den vergangenen Jahren nicht den Geschmack des Publikums. Einzig "Anna und die Liebe" schaffte es in knapp vier Jahren zumindest zwischenzeitlich auf solide Werte. Mit Jeanette Biedermann hatte Sat.1 auch damals übrigens eine ehemalige "GZSZ"-Darstellerin für die Hauptrolle verpflichtet.